Tschechien droht internationales Schiedsverfahren über 200 Millionen Kronen

Dem tschechischen Staat droht eine Entschädigungszahlung in Höhe von 200 Millionen Kronen (7,4 Millionen Euro) wegen eines ungelösten Streits um die Investition einer britischen Firma hierzulande. Der Hersteller von Autodachträgern Anglia Auto Accessories hat eine Klage beim Internationalen Schiedsgericht in Stockholm eingereicht.

Das Unternehmen hatte Anfang der 1990er Jahre eine Zusammenarbeit mit der Behindertenwerkstatt Kyjovan in Mähren für seine Fertigung geplant. Es kam zum Vertragsschluss, doch die neue Leitung von Kyjovan erklärte die Übereinkunft später für ungültig. Darauf entschied das Schiedsgericht bei der tschechischen Wirtschaftskammer zugunsten des britischen Investors und gestand ihm eine Entschädigung von damals 8,5 Millionen Kronen zu. Anglia Auto Accessories setzte seine Herstellung in Tschechien fort, Kyjovan weigerte sich indes, die Entschädigung zu zahlen. In der Klageschrift gegen den tschechischen Staat argumentiert die britische Firma, dass die tschechischen Gerichte zu keinem Zeitpunkt einer Beschlagnahmung des Eigentums von Kyjovan zugestimmt hätten.

Autor: Till Janzer