Tschechien nominiert Regionalministerin Jourová für EU-Kommission

Nach wochenlangem Gezerre hat sich die tschechische Mitte-Links-Regierung auf eine Kandidatin für die nächste EU-Kommission verständigt. Das Koalitionsgremium entschied am Montag in Prag, dass die derzeitige Ministerin für Regionalentwicklung, Věra Jourová, nach Brüssel wechseln soll. Die Regierung habe sich bewusst für eine Frau entschieden, teilte Ministerpräsident Bohuslav Sobotka mit. Das stärke die Chance, einen der besseren Kompetenzbereiche zu gewinnen, sagte der Sozialdemokrat. Sobotkas Aussage wird darin bestärkt, dass Jourová bis dato die einzige Frau unter den bislang bestätigten Kandidat(inn)en für die EU-Kommission ist.

Die 49-jährige Jourova gehört der liberalen Partei Ano von Finanzminister und Unternehmer Andrej Babiš an. Präsident Miloš Zeman hat die Nominierung von Jourová als eine glänzende Wahl bezeichnet. Allerdings hätte sich die Regierung schon viel früher zu dieser Entscheidung durchringen müssen, rügte das Staatsoberhaupt.

Autor: Lothar Martin