Tschechien verabschiedet Klima- und Energieplan
Die tschechische Regierung hat den Nationalen Klima- und Energieplan am Mittwoch verabschiedet. Darin sind die wichtigsten Punkte für die Entwicklung einer umweltfreundlichen Politik und die Reduzierung der Emissionen festgelegt. Die Investitionen bis 2030 sollen sich auf 2,8 Billionen Kronen (103,52 Milliarden Euro) belaufen.
Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist einer der Eckpfeiler des Plans. Vorgesehen ist eine Erhöhung des Anteils grüner Energiequellen am Verbrauch von derzeit 18 Prozent auf 30 Prozent bis spätestens 2033. Zum gleichen Termin wird auch der Kohleausstieg geplant. Wie die Energieunternehmen jedoch angekündigt haben, wollen sie die Kohlenutzung schon bis 2030 einstellen, da sie sich aufgrund der steigenden Preise für Emissionszertifikate nicht mehr lohnt.
„Die Stromerzeugung wird sich auf erneuerbare Energien und Kernenergie stützen. Es ist auch zu erwarten, dass die Rolle von Gas gestärkt wird“, sagte Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (Bürgermeisterpartei Stan). Nach seiner Aussage ist die Tschechische Republik bei der Festlegung ihrer Emissionsminderungsziele nicht über die EU-Ziele hinausgegangen.
Die umstrittene Ausweitung der Emissionszertifikate auf Gebäude und Straßenverkehr, die die Europäische Union plant, ist im Plan noch nicht enthalten. Die tschechische Regierung will versuchen, das System auf EU-Ebene zu ändern.
Umweltminister Petr Hladík (Christdemokraten) wies auch auf den Sicherheitsaspekt hin. Demzufolge soll sich die Energieabhängigkeit Tschechiens von ausländischen Energieimporten verringern. Diese liegt derzeit bei rund 40 Prozent, sie soll aber bis 2050 auf etwa 26 Prozent sinken, so der Minister.
Das von der Regierung gebilligte Dokument wird von der Europäischen Union verlangt. Tschechien ist eines der dreizehn EU-Länder, die das Papier erst verspätet verabschiedet haben.