Tschechien verweigert mehreren Ausländern vor NATO-Gipfel Einreise

Die tschechische Grenzpolizei hat am Mittwoch im Zusammenhang mit dem NATO-Gipfeltreffen in Prag mehreren Deutschen die Einreise verweigert. Am Übergang Zelezna Ruda/Bayerisch Eisenstein hätten Zollbeamte in Autos zahlreiche Schrotmunition, ein Beil und mehrere Messer sowie Baseball- Schläger gefunden, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK. Die Fahrzeuginsassen seien ebenso abgewiesen worden wie drei Ausländer, bei denen am Übergang Rozvadov/Waidhaus mehrere Ampullen Blutimitation gefunden wurden.

Das Trio wollte wahrscheinlich an Protesten gegen das an diesem Donnerstag beginnende Gipfeltreffen teilnehmen, sagte ein Sprecher der Prager Zollbehörden am Mittwoch: "Bei Zusammenstößen mit der Polizei wäre das Kunstblut vermutlich zur Diskreditierung der Prager Ordnungskräfte verwendet worden." Insgesamt wurden wegen des NATO- Gipfels in den vergangenen zwei Monaten von der tschechischen Grenzpolizei mehr als 280 "unerwünschte" Ausländer abgewiesen.

Einen Rückschlag erhielten die NATO-Gegner auch in Prag: Dort mussten die Kritiker der Allianz am Mittwoch ihr Hauptquartier in einer Lagerhalle räumen. Völlig überraschend habe der Besitzer der Halle "aus Angst um seinen guten Namen" der Plattform "AntiNATO" den Mietvertrag gekündigt, berichtete der Rundfunk. In der Halle wollte sich die Organisation auf ihre für diesen Donnerstag angekündigte Großdemonstration vorbereiten.