Tschechiens Außenminister Lipavský: Sprengung des Staudamms Kachowka gleicht Massenvernichtungswaffe

Der Angriff auf den ukrainischen Staudamm Kachowka, durch den bewohnte Gebiete überflutet werden, ist mit dem Einsatz einer Massenvernichtungswaffe gegen Zivilisten zu vergleichen. Tschechiens Außenminister Jan Lipavský (Piraten) sagte dies am Dienstag der Presseagentur ČTK. Der Chefdiplomat veranlasste eine außerordentliche Hilfszahlung in Höhe von zehn Millionen Kronen (425.000 Euro). Die Summe soll für die Evakuierung der betroffenen Bürger und die Beseitigung der Schäden eingesetzt werden. Laut dem Sprecher des Außenministeriums, Daniel Drake, handelt es sich um die größtmögliche Summe, die das Ressort als außerordentliche Hilfszahlung ohne vorherige Zustimmung der Regierung ausschütten kann.

Laut Informationen aus Kiew soll Russland für die Zerstörung des Staudammes am Dnipro verantwortlich sein. 16.000 Menschen befänden sich in Gefahr, hieß es von der Führung der Oblast Cherson. Russland macht ukrainische Einheiten für die Zerstörung des Dammes verantwortlich.

Bestürzt über den Dammbruch zeigte sich am Dienstag auch Tschechiens Parlamentspräsidentin Markéta Pekarová Adamová (Top 09). Der Angriff zeige, dass das russische Regime terroristisch sei, so Pekarová Adamová. Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) teilte mit, man müsse die russische Aggression in der Ukraine stoppen, da sie nicht zu rechtfertigen sei und zu großem Leid führe.