Tschechiens Tennisdamen schaffen Aufstieg in Weltgruppe I – Konečný unterlag knapp

Květa Peschkeová (vorne) und Iveta Benešová (Foto: ČTK)

Am zurückliegenden Wochenende haben sich einige tschechische Sportlerinnen und Sportler auf internationalem Parkett wieder prächtig geschlagen. So haben die tschechischen Tennisdamen erstmals den Sprung in die Weltgruppe I des Fed Cups geschafft – durch einen 3:2-Sieg in Israel. Und im sächsischen Dresden sorgte mit Lukáš Konečný ein tschechischer Boxer für Furore.

Květa Peschkeová  (vorne) und Iveta Benešová  (Foto: ČTK)
Die tschechischen Tennisdamen haben Grund zum Jubel: Am Sonntag gewannen sie in Ramat Hasharon das Fed-Cup-Duell gegen Gastgeber Israel mit 3:2 und sind damit zum ersten Male seit der Umstrukturierung des populären Mannschaftswettbewerbs in die Weltgruppe I aufgestiegen. Dabei steckte der Auftakt der Begegnung voller Überraschungen. Im ersten Spiel hatte zunächst die erst 18-jährige Petra Kvitová die Topspielerin aus Israel, Shahar Peer, in drei Sätzen bezwungen und damit für einen kaum erwarteten Punktgewinn gesorgt. Doch die tschechische Hoffnung, die Führung durch die eigene Nummer eins, Lucie Šafářová, auf 2:0 auszubauen, erfüllte sich nicht. Šafářová unterlag der bereits 35-jährigen Tzipi Obziler in drei Sätzen. Der Kapitän des tschechischen Fed-Cup-Teams Petr Pála, meinte nach der Partie:

Von links: Květa Peschkeová,  Iveta Benešová,  Lucie Šafářová und Petra Kvitová  (Foto: ČTK)
„Mich hat ihre Gegnerin überrascht, die zu Beginn des dritten Satzes einige ausgezeichnete Bälle gespielt hat. Sie hatte auch den besseren Start, gewann den ersten Satz, so dass Lucie Šafářová ständig einem Rückstand hinterher laufen musste. Die sich ihr bietende Chance, den Spielstand im dritten Satz auszugleichen, hat Lucie nicht genutzt. Es gibt im Sport nun einmal Überraschungen, und das ja ist auch das Schönes daran – würde alles nur nach der Papierform ablaufen, dann wäre es langweilig.“

Am Sonntag wartete dann auch Pála selbst mit einer Überraschung auf: Anstatt der formschwachen Šafářová bot er die 25-jährige Iveta Benešová auf – ein Schachzug, der sich als Volltreffer entpuppte! Denn wie tags zuvor Petra Kvitová erwies sich auch Iveta Benešová als nerven- und konditionsstärker als ihre Gegnerin Shahar Peer, so dass sie sich in drei Sätzen durchsetzen konnte. Nach Ausgleich zum 2:2, den Tzipi Obziler durch einen Zwei-Satz-Sieg über Petra Kvitová perfekt machte, musste also das Doppel über den Ausgang des Duells entscheiden. Petr Pála hatte schon vor der Partie ein gutes Gefühl:

„Ich habe den Mädels vor dem Spiel gesagt: Ihr habt Shahar Peer zweimal geschlagen, dann schlagt ihr sie auch ein drittes Mal, denn ihr seid das bessere Doppel. Das hat sich in den entscheidenden Momenten des Spiels dann auch gezeigt. Im Duell mit Israel sind wir stets in Führung gegangen – mit 1:0 und 2:1. Also hatte ich nie das Gefühl, dass wir auf der Verliererstraße sind.“

Lukáš Konečný  (Foto: ČTK)
In der Tat, Iveta Benesová und Květa Peschkeová zeigten ihre Klasse und bezwangen das israelische Doppel mit 6:4 und 6:3. Nun hofft man im tschechischen Tennis, dass die Damen sich im kommenden Fed-Cup-Jahrgang erstmals auch für ein Halbfinale qualifizieren können.

Ganz nach oben, nämlich auf den WM-Thron im Super-Weltergewicht des Boxsportverbandes WBO wollte am Samstag der tschechische Boxer Lukáš Konečný. Dazu musste er in Dresden den ukrainischen Titelverteidiger Sergej Dsinsiruk bezwingen. Konečnýs Manager Ulf Steinforth war vor dem Kampf ziemlich optimistisch:

„Ich gehe davon aus, dass der Kampf über zwölf Runden geht und Lukáš wird die Punkte holen, um Weltmeister zu werden.“

Lukáš Konečný präsentierte sich in toller Form und zeigte vor dem Favoriten keinerlei Respekt. Doch am Ende entschieden sich zwei der drei Punkrichter – sehr zum Unmut der meisten Fans – für Dsinsiruk als Sieger.

Autor: Lothar Martin
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