Tschechin legt bei Europäischem Gerichtshof Beschwerde gegen Norwegen ein

Die Tschechin Eva Michaláková, die das Sorgerecht für ihre beiden Söhne an den norwegischen Staat abtreten musste, hat Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof eingelegt. Der Gerichtshof hat noch nicht entschieden, ob er sich mit dem Fall befassen werde, sagte Michalákovás Anwältin Dora Boková am Dienstag. Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) bestätigte vor Journalisten, dass der tschechische Staat seine Landsfrau in Straßburg unterstützen werde, wenn die Angelegenheit vor Gericht kommt.

Das norwegische Jugendamt hat der tschechischen Mutter und dem Vater ihre Söhne im Frühjahr 2011 weggenommen mit der Begründung, dass sie missbraucht, vernachlässigt und misshandelt würden. Das hat sich nicht bestätigt, ein norwegisches Gericht lehnte den Berufungsantrag der Mutter indes vor neun Monaten ab. Man lasse es daher nun darauf ankommen, wie ein europäisches Gericht entscheidet, sagte Anwältin Boková. Die Jungen Denis und David sind mittlerweile zwölf beziehungsweise acht Jahre alt.

Autor: Lothar Martin