Tschechisch gesagt: Der Duft, oder der Gestank?

Riechen – vonět

Ob angenehmer Duft oder übler Gestank, das Deutsche hat für beides einen Oberbegriff – der Geruch. Im Tschechischen gibt es dieses Wort nicht.

Rose riechen – přivonět si k růži | Foto: Konevi,  Pixabay,  Pixabay License

Ein angenehmer Geruch ist der Duft – vůně. Duften beziehungsweise riechen, heißt – vonět. Die Blumen riechen schön – květiny krásně voní. Will man den Duft etwa einer Rose intensiver wahrnehmen, muss man sich mit seiner Nase annähern, also an einer Rose riechen – přivonět si k růži. Wenn der Duft einen ganzen Raum füllt, ist dieser durchduftet – provoněný. Duftend heißt dann voňavý. Eine duftende Lavendelseife riecht nach Lavendel – vonět po levanduli. Will man selbst schön riechen, kann man sich parfümieren – navonět se. Dazu dient in der Regel eine Flüssigkeit, die viele Riechstoffe – vonné látky enthält, nämlich ein Parfüm – voňavka, beziehungsweise auch parfém.

Gestank – zápach / Skunk – skunk | Foto: zaidoopro,  Pixabay,  Pixabay License

Ein als unangenehm empfundener Geruch ist hingegen der Gestank – zápach, puch oder smrad. Das entsprechende Verb lautet zapáchat, páchnout beziehungsweise smrdět. Das Verb kann auch in übertragener Bedeutung gebraucht werden. Diese Aufgabe stinkt mir, sagt man auf Deutsch, im Tschechischen ist man nicht so rasant, sondern sagt: Diese Aufgabe duftet mir nicht – tento úkol mi nevoní. Will man aber von jemandem sagen, dass er faul ist und nicht arbeiten will, sagt man auch: die Arbeit stinkt ihm – práce mu smrdí. Und auch wenn etwas verdächtigt aussieht, sagt man, es stinkt – to smrdí. Veraltet klingt heute schon die abwertende Bezeichnung für ein Kind, also etwa für einen Fratz als – smrad.

Riechstoffe – vonné látky | Foto: Couleur,  Pixabay,  Pixabay License

Im Deutschen wird das Wort Geruch auch für den Geruchssinn verwendet, dieser heißt im Tschechischen– čich. Auf Wiederhören! Na slyšenou!

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