Tschechische Hersteller reisen ambitioniert zur Nürnberger Spielwarenmesse
Die traditionellen Spielzeughersteller in Tschechien rechnen für dieses Jahr mit einem neuen Absatzrekord im Ausland. Ihren Erwartungen nach wird 2015 der Export um durchschnittlich 17 Prozent zulegen. Das gab der Verband der tschechischen Spielzeughersteller am Freitag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Vorläufigen Schätzungen des Verbandes zufolge werden Spielwaren in einem Gesamtwert von nahezu zwei Milliarden Kronen (ca.70 Millionen Euro) exportiert. Mit großen Ambitionen reisen die Hersteller auch zur Nürnberger Spielwarenmesse, wo in diesem Jahr rund eine Million Spielzeuge aus aller Welt zu sehen sind.
Der Hersteller Detoa Albrechtice exportiert das Gros seiner Waren nach Deutschland, aber beispielsweise auch der Export nach Japan ist sehr bedeutend. Er nimmt den Anteil von acht Prozent des Umsatzes ein. Der Umsatz der Firma lag im vergangenen Jahr bei 82 Millionen Kronen (ca. 2,94 Millionen Euro), das waren um drei Prozent mehr als im Jahr 2013. Im vergangenen Jahr büßte Detoa indes die Absatzmärkte in Aserbaidschan und Kasachstan ein. Das habe die russisch-ukrainische Krise verursacht, denn alle vier Länder seien eng miteinander verflochten, sagt Firmenchef Jaroslav Zeman. Der Verkaufsschlager der Firma sind didaktische Spielzeuge wie zum Beispiel das magnetische Puzzle.
In Tschechien gibt es zirka 230 traditionelle Spielzeughersteller. Im Jahr 2013 haben diese Firmen Spielwaren in einem Volumen von 2,2 Milliarden Kronen (ca. 79 Millionen Euro) produziert, davon wurden Waren im Wert von 1,6 Milliarden Kronen (ca. 57 Millionen Euro) exportiert. Die größten tschechischen Exporteure sind ABA factory, Abrex, BD Tova Brno, Moravská ústředna DUV Brno oder Detoa Albrechtice. Zudem haben mit Lego, Simba, Playmobil und Ravensburger vier große internationale Hersteller Produktionsfilialen in Tschechien.