Tschechische Kufencracks bei WM wieder auf Medaillenjagd

Von Lothar Martin.

An diesem Samstag beginnt sie nun endlich: die 65. Weltmeisterschaft im Eishockey, die bis zum 13. Mai in Deutschland, in den supermodernen Arenen von Hannover, Köln und Nürnberg stattfindet. Im illustren Kreis der 16 Teilnehmerländer gibt es natürlich auch einen Titelverteidiger, und der kommt wie schon im vergangenen Jahr aus der Tschechien.

In fast schon respekteinflößender Art und Weise haben die tschechischen Kufencracks das Geschehen in der Weltspitze des Eishockeys zuletzt bestimmt. Nach dem ersten WM-Titel als eigenständige Tschechische Republik 1996 in Wien, folgte zwei Jahre darauf der hierzulande schon legendäre Gewinn der olympischen Goldmedaille beim sog. "Jahrhundertturnier in Nagano", und danach, 1999 und 2000, die WM-Siege zwei und drei. Mit diesen und den sechs als Tschechoslowakei errungenen WM-Trophäen haben tschechische Eishockeyspieler bereits neunmal ganz oben auf dem Siegerpodest gestanden. Erfolgreicher waren nur die ehemalige Sowjetunion (22 Titel) und Kanada (21), bei der Anzahl der Medaillen haben die tschechischen Puckjäger allerdings schon zu den führenden Kanadiern aufgeschlossen: beide Eishockeynationen holten 40 x Edelmetall.

Und auch diesmal hat das tschechische Team seine Ambitionen zumindest wieder auf eine Medaille ausgerichtet, wie uns Jiri Dopita, der Angriffscenter des tschechischen Meisters Slovnaft Vsetin, verriet: "Ich sage, jede Medaille ist ein ausgezeichneter Erfolg, egal ob es nun die bronzene, silberne oder goldene sein wird, es wäre perfekt. Ein Misserfolg hingegen wäre, wenn wir nach den Vor- und Zwischenrundenspielen nicht bis in Viertelfinale vordringen würden."

Jiri Dopita ist einer von 19 Weltmeistern und auch einer von acht Olympiasiegern, die im tschechischen WM-Kader stehen. Nicht zuletzt dank deren Klasse und Erfahrung hofft man hierzulande, dass das "kleine" Tschechien auch bei der WM im benachbarten Deutschland wieder groß auftrumpfen wird.