Tschechische Landwirte besorgt über Auswirkungen des russischen Embargos
Tschechiens Landwirte äußerten sich am Donnerstag besorgt über die möglichen Auswirkungen des russischen Embargos bei der Einfuhr von Lebensmitteln. Sowohl die Milch- als auch die Gemüsebauern befürchten, dass durch den russischen Exportstopp für Lebensmittel aus EU-Ländern nun der übrige europäische Markt mit Milch und Gemüse überschwemmt werde. Dadurch würde nicht nur der Absatz eigener Produkte schwieriger, sondern es würde auch einen Preisverfall für Milchprodukte, Obst und Gemüse geben. Den Milchbauern entgingen nun zudem die nicht gerade geringen Einnahmen aus dem Handel mit Russland, Gemüse aus Tschechien wird indes nicht nach Russland exportiert.
Die große tschechische Lebensmittelfirma Hamé, die vor allem mit Konserven handelt, will aufgrund des Embargos sogar Schadensersatzansprüche bei der tschechischen Regierung beziehungsweise der Europäischen Union stellen. Für Hamé ist Russland ein sehr wichtiger Markt. Neben der Einstellung der Lebensmittellieferungen würde das Embargo auch weitere von Hamé in Russland geplante Investitionen vereiteln, sagte der Generaldirektor der Firma, Martin Štrupl. Hamé rechnet mit Einnahmeverlusten in zweistelliger Euro-Millionenhöhe.