Russland-Sanktionen: Tschechien erhöht Exportversicherung für einige Länder

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Die tschechische Garantie- und Versicherungsgesellschaft (EGAP) will die maximale Gesamtversicherungssumme für einige Exportländer erhöhen. Grund sind die gegenseitigen Sanktionen zwischen EU und Russland. Die Erhöhung könnte unter anderem die Ausfuhr nach Aserbaidschan und Weißrussland betreffen, wo eine starke Nachfrage nach tschechischen Produkten und Technologien besteht.

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Tschechische Exporteure, die von den gegenseitigen Sanktionen zwischen EU und Russland betroffen sind, suchen zurzeit nach neuen Absatzmärkten. Das Ministerium für Industrie und Handel empfiehlt ihnen, sich dabei auf Länder Lateinamerikas und bestimmte postsowjetische Staaten zu konzentrieren.

Die EGAP ließ in dieser Woche verlauten, sie sei bereit, die Versicherungslimits in solchen Staaten zu erhöhen. „Falls es erforderlich wäre, die Versicherungshöchstwerte in einigen Ländern anzuheben, sind wir bereit, darüber mit unserem Aufsichtsrat und unseren Aktionären zu verhandeln. Die eventuellen Änderungen dürfen aber keinesfalls die Regeln über EGAP-Risiken verletzen. Diese Regeln werden in allen Versicherungen von der Tschechischen Nationalbank überwacht“, hieß es in einer Stellungnahme der EGAB.

Wie die Versicherungsanstalt weiter informierte, liegt das Limit für Assekuranzen derzeit auf keinem Exportmarkt bei 100 Prozent. Der EGAP verfüge daher über freie Kapazitäten für die Absicherung weiterer Handelsfälle. In Aserbaidschan und Weißrussland, wo große Nachfrage nach Produkten aus Tschechien herrsche, sei das Limit derzeit zu mehr als 80 Prozent ausgeschöpft, teilte die EGAP mit.

Mit dem Territoriallimit wird das Gesamt-Handelsvolumen festgelegt, das in dem jeweiligen Land von der EGAP versichert werden kann. Kriterien für die Höhe sind unter anderem die Größe des Landes und die dortige Wirtschaftslage. Tschechische Firmen nutzen die staatliche Versicherung EGAP, um Kredite für den Export abzusichern. Dies ist für die Ausfuhr in Länder sinnvoll, in denen ein höheres Risiko besteht, dass die gelieferten Waren und Dienstleistungen nicht bezahlt werden.

Nach Angaben der Versicherung führen Exporteure derzeit Verhandlungen über Exportmöglichkeiten in mehrere Länder Lateinamerikas (Brasilien, Peru, Chile, Mexiko), Asiens (Indien, China, Vietnam, Bangladesch, Pakistan), des ehemaligen Jugoslawiens und Afrikas (Ghana, Ägypten, Äthiopien). Die EGAP hat in allen diesen Ländern freie Kapazitäten im Rahmen des Territoriallimits.