Tschechische Reaktionen auf den Terroranschlag in Bagdad
Nach dem Terroranschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad wurde auch in Tschechien am Donnerstag über mögliche Konsequenzen aus den jüngsten Ereignissen beraten. Silja Schultheis fasst zusammen.
"Die Zahl an Menschen und Autos ist nicht ausreichend. Wir werden nächste Woche in Prag mit Regierungsvertretern darüber verhandeln, wie wir nicht nur die zahlenmäßige Stärke, sondern auch die Qualität des Schutzes für unser Team verstärken können."
Am Donnerstag wollen Regierungsvertreter entscheiden, ob Tschechien zusätzlich zu den bereits im Irak stationierten 79 Militärpolizisten weitere Sicherheitskräfte in den Irak entsendet.Derweil beschäftigen sich auch die Vereinten Nationen mit ihrer künftigen Rolle im Irak nach dem Terroranschlag. Nachdem sich der UN-Sicherheitsrat auf einer außerordentlichen Sitzung entschlossen hatte, trotz der jüngsten Ereignisse weiter im Irak Hilfe zu leisten, wird nun darüber debattiert, wie diese Hilfe künftig aussehen soll. Zu welchen Änderungen es hier möglicherweise kommen könne, dazu der tschechische Ex-Außenminister Jan Kavan, der gegenwärtig den Vorsitz der UN-Vollversammlung innehat, gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:
"Wenn es möglich wäre, zu einer Übereinkunft mit den USA zu kommen, würde Großbritannien gerne eine stärkere Rolle der UNO unterstützen - nicht bei der Verwaltung des Landes und schon gar nicht bei der Gewährleistung von Sicherheit. Sondern dabei, den Koalitionsmächten bei der Beschleunigung der Transformation zur Bildung eines demokratischen Iraks zu helfen, bei der Vorbereitung von Wahlen und der Einsetzung einer wirklich souveränen Regierung."