Tschechische Tage in Wien
Nächste Woche findet in Prag die so genannte "Woche der Auslandstschechen" statt, ein Treffen von Tschechinnen und Tschechen aus aller Welt. Doch bereits im Vorfeld gibt es, von Freitag bis Sonntag, in der österreichischen Hauptstadt Wien ebenfalls "Tschechische Tage". Die Zielsetzungen sind da und dort ähnlich: Man will sich kennen lernen, die gemeinsamen Probleme diskutieren, sich etwa auf künstlerischem Feld präsentieren und nicht zuletzt natürlich will man auch feiern. Von der Eröffnungsveranstaltung der "Tschechischen Tage" in Wien meldet sich nun von dort telefonisch unser Kollege Gerald Schubert:
Im Tschechischen Zentrum in der Wiener Herrengasse hat am Freitag die offizielle Eröffnung der so genannten Tschechischen Tage in Wien stattgefunden. Sie bildet den Auftakt für die Woche der Auslandstschechen, die dann nächste Woche in Prag stattfinden wird. Die Eröffnungsfeierlichkeiten im Tschechischen Zentrum in Wien waren begleitet von zahlreichen Auftritten von Vertretern des österreichischen Bundeskanzleramtes, des Stadtmagistrats Wien, vielen Vertretern der tschechischen Minderheit in Wien und allen voran von einer Ansprache des tschechischen Botschafters in Österreich, Jiri Grusa.
Im Zusammenhang mit diesen drei "Tschechischen Tagen" in Wien gibt es zahlreiche Ausstellungen, es gibt einen Spaziergang durch Wien auf den Spuren der tschechischen Minderheit in ihrer Vergangenheit und Gegenwart, sowie Podiumsdiskussionen. Was der Höhepunkt der "Tschechischen Tage" in Wien sein wird, das haben wir Richard Basler gefragt, den Vize-Vorsitzenden des Kulturklubs der Tschechen und Slowaken in Österreich:
"Die größte Veranstaltung im Rahmen dieser Wiener Tage ist der internationale Ball am Samstag, der im Palais Auersberg ab 21 Uhr stattfinden wird. Dieser repräsentative Ball soll das Signal sein, dass die tschechische Minderheit in Wien nicht, wie allgemein angenommen, maßlos überaltert ist, sondern dass es auch eine Jugend gibt, die sich aktiv beteiligt, wenn man ihr nur die Möglichkeit dazu gibt und diverse Anreize setzt, die wir hoffen, gesetzt zu haben."
Richard Basler haben wir zusätzlich gefragt, welche Personen mit diesen Veranstaltungen angesprochen werden sollen:
"Eigentlich gibt es drei Zielgruppen: Die erste ist natürlich die tschechische Minderheit selbst, damit diese selbst sieht, was es alles gibt und damit sie etwas Selbstbewusstsein tankt und in der Öffentlichkeit selbstbewusster auftritt, denn vielfach herrscht noch immer eine duckmäuserische Haltung vor. Die zweite Zielgruppe sind natürlich auch Österreicher. Wir wollen schließlich den Österreichern zeigen: Uns gibt es! Wir leben! Wir sind noch nicht ausgestorben! Obwohl wir in den Medien nicht sehr präsent sind, gibt es uns trotzdem. Die dritte Zielgruppe bildet die tschechische Minderheit aus dem Ausland."