Nachlese zur Woche der Auslandstschechen
Ein letztes Mal, liebe Hörerinnen und Hörer, wollen wir auf die "Woche der Auslandstschechen" zu sprechen kommen, die am Samstag zu Ende ging. Radio Prag hat über diese Veranstaltungsreihe, bei der etwa 300 Tschechinnen und Tschechen aus 35 Ländern in Prag zusammengetroffen waren, mehrfach berichtet. Gerald Schubert, der das Treffen für uns verfolgt hat, verrät uns nun noch, wie es letztlich abgeschlossen wurde:
Die Probleme der Auslandstschechen, die hier in Prag im Verlauf der vergangenen Woche zur Sprache gekommen waren, waren teilweise unterschiedlicher Natur, teilweise gab es aber natürlich auch Übereinstimmungen. Und die sollten, wenigstens in der Papierform, dann letztlich doch im Vordergrund stehen. Den Abschluss nämlich bildete die Annahme einer gemeinsamen Resolution, die helfen soll, die Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und den im Ausland lebenden Tschechen zu verbessern.
Wir haben Jitka Seitlova, die Vorsitzende der zuständigen Senatskommission, danach gefragt, wo die gemeinsamen Hauptinteressen der Auslandstschechen liegen, über die hier diskutiert wurde:
"Wir haben etwa darüber gesprochen, dass sich unter denjenigen Tschechen, die im weiter entfernten Ausland wohnen, die tschechische Sprache nur schwer aufrecht erhalten lässt. Denn in dem Umfeld, in dem sie leben, verlieren vor allem ihre Kinder die Möglichkeit, das Tschechische aktiv zu gebrauchen, mit korrekter Rechtschreibung und richtigen Kommunikationsformen. Und daher bittet eine Reihe dieser ausländischen Kommunitäten die Tschechische Republik um Hilfe. Etwa in Form von diversen Materialien, Büchern, Videokassetten, aber auch Lehrpersonal."
Aber nicht nur Fragen von Bildung standen im Mittelpunkt, sondern auch administrative Angelegenheiten, die für die Menschen im konkreten Fall sehr wichtig sein können. Etwa das Wahlrecht, denn für Auslandstschechen gibt es immer noch keine Möglichkeit der Briefwahl. Oder Probleme mit eventueller Visumspflicht oder der Staatsangehörigkeit. Derlei administrative Fragen könnten dabei, wie Seitlova meint, recht bald in einem speziellen Gesetz geregelt werden.
Die Mehrheit der 300 Auslandstschechen, die sich in Prag ihr Stelldichein gegeben hatten, sind wieder auf der Heimreise in alle Himmelsrichtungen. Mit den in der Tschechischen Republik vorhandenen Strukturen, etwa mit der angesprochenen Senatskommission, aber auch mit dem prinzipiellen Entgegenkommen der aktuellen tschechischen Regierung, zeigte man sich weitgehend zufrieden. Und so hoffen wohl die meisten, dass die "Woche der Auslandstschechen" mehr als nur ein schönen Zusammentreffen war.