Tschechische Wirtschaftsleistung rutscht im ersten Quartal ins Minus

Foto: Deedster, Pixabay / CC0

Das Bruttoinlandsprodukt ging wegen der Corona-Maßnahmen von Januar bis März im Quartalsvergleich um 3,6 Prozent und im Jahresvergleich um 2,2 Prozent zurück.

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Vladimír Kermiet  (Foto: Archiv des tschechischen Statistikamtes)
Diese Zahlen sind eine erste Schätzung, die das tschechische Statistikamt am Freitag veröffentlicht macht. Demnach erlebte die Wirtschaft hierzulande den größten Einbruch seit der Finanzkrise von 2009. Laut den Statistikern gingen vor allem die Nachfrage aus dem Ausland zurück und die Kapitalbildung. Einen positiven Einfluss hatten hingegen die gestiegenen Staatsausgaben.

Gleich mehrere Branchen beeinflussten die Brutto-Mehrwertschöpfung negativ: verarbeitendes Gewerbe, Handel, Verkehr und Tourismus. „Neben dem Rückgang der Nachfrage aus dem Ausland brachen auch die Investitionen in den Firmen ein, dazu kam der geringere Verbrauch der Haushalte“, so Vladimír Kermiet vom Statistikamt.

Der Einbruch im gesamten Quartal ist deswegen so bemerkenswert, weil die Corona-Maßnahmen nur die letzten beiden Märzwochen beeinflusst haben. Laut Jakub Seidler von der ING-Bank dürfte das BIP im gesamten März um 15 Prozent zurückgegangen sein in den letzten beiden Wochen des Monats um 30 Prozent.

Die Ökonomen gehen jedoch davon aus, dass sich der große Einbruch erst im zweiten Quartal dieses Jahres zeigen wird. Die tschechische Wirtschaftsleistung 2020 als Ganzes hängt ihnen zufolge davon ab, wie schnell sich die Konjunktur wieder starten lässt.

Autor: Till Janzer
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