Tschechische Wissenschaftler verursachen Verdauungsprobleme bei Zecken
Wofür sind eigentlich Zecken gut? Wenn Ihnen darauf keine Antwort einfällt, sind Sie sicher nicht allein. In unseren Breiten sind die fiesen Parasiten aus der Gattung der Spinnentiere vor allem als Krankheitsüberträger bekannt. Tschechische Wissenschaftler haben eine Entdeckung gemacht, die den Zecken das Leben schwer machen dürfte. Erfahren Sie nun mehr darüber.
„Wir haben im Detail beschrieben wie die Zecken Eisen verarbeiten und in ihrem Körper transportieren. Wir haben ein - wie ich sagen kann – einzigartiges Molekül gefunden, das so genannte Ferritin 2. Und gerade gegen dieses Molekül soll eine mögliche Impfung gerichtet sein.“
Ferritin ist ein Protein, das in Organismen als Speicherstoff für Eisen dient. Das schon vorher bekannte Ferritin 1 benutzen die Zecken in ihrem Speichel zur Verarbeitung des gesaugten Blutes. Darüber hinaus dient es zur Produktion der Eier. Das nun entdeckte Ferritin 2 hilft den Zecken beim Transport des Eisens in ihr Körpergewebe. Hajdušek zufolge soll eine Impfung gegen das Protein bei der Zecke zu Verdauungsproblemen führen.
„Diese Verdauungsprobleme werden dadurch hervorgerufen, dass die Zecke gemeinsam mit dem Blut einer geimpften Kuh Antistoffe gegen das Protein Ferritin 2 aufnimmt. Diese Antistoffe binden sich an das Protein und sorgen dafür, dass sich das Eisen in der Zecke an einem falschen Platz ansammelt. Und dieses Eisen tötet die Zecke.“
Die Entdeckung wurde bereits von einer renommierten naturwissenschaftlichen Zeitschrift in den USA gewürdigt. In Tschechien habe man ihm und seinen Kollegen bisher lediglich die Hand dafür geschüttelt, sagt Ondřej Hajdušek, der den Fund bescheiden als Glück und Zufall bezeichnet. Die Impfung befindet sich zwar derzeit noch in der Testphase. Viehzüchter aber dürften schon voller Vorfreude sein. Die Schäden, die weltweit jährlich von Zecken in der Viehwirtschaft angerichtet werden, schätzt man auf einen Betrag von mehreren Milliarden US-Dollar. Wir Menschen müssen uns aber wohl vorerst noch nach dem Waldspaziergang auf die kleinen Blutsauger hin abtasten. Ergebnisse über die mögliche Anwendung der Impfung an Menschen erwartet Hajdušeks Team in ein oder zwei Jahren.