Tschechischer Außenminister führt Verhandlungen mit Norwegen wegen tschechischer Kinder

Außenminister Lubomír Zaorálek hat Verhandlungen mit dem norwegischen Staatssekretär Bard Glad Petersen geführt. Es ging dabei um zwei tschechische Kinder, die der Familie in Norwegen von den Behörden abgenommen worden waren. Das gab das Ministerium am Sonntag bekannt. Allerdings wurde dabei keine Lösung erzielen können, hieß es. Man empfehle der Familie, sich erneut an die norwegischen Gerichte oder das europäische Gericht für Menschenrechte zu wenden, führte das Außenresort aus.

Die zwei Jungen wurden der Mutter im Jahr 2011 abgenommen. Grund war eine Anzeige der Kindertagesstätte wegen angeblichen sexuellen Missbrauchs. Die norwegische Polizei hatte aufgrund der Anzeige eine Untersuchung gegen die Eltern eingeleitet, die Ermittlungen jedoch eingestellt. Trotzdem entzogen die Behörden 2012 den Eltern das Sorgerecht und gaben die beiden Jungen in Pflegefamilien. Seitdem kämpft die Mutter vergeblich vor norwegischen Gerichten um ihre Kinder, die sie nur zweimal jährlich für jeweils zwei Stunden sehen darf.