Tschechischer Diplomat und Ex-Botschafter in Berlin František Černý ist gestorben
Der tschechische Diplomat František Černý ist im Alter von 92 Jahren am Freitag in Prag gestorben. Der ehemalige Botschafter in Berlin hat sich erheblich für die Annäherung und Verständigung zwischen Tschechen und Deutschen eingesetzt.
Černý studierte Bohemistik und Germanistik an der Karlsuniversität in Prag. Seit 1957 arbeitete er als Redakteur für Radio Prag. Nach der Besetzung des Landes durch die Truppen des Warschauer Paktes 1968 musste er den Auslandssender des Tschechoslowakischen Rundfunks verlassen und war anschließend als Deutschlehrer und Übersetzer tätig. Nach der Wende von 1989 trat er in den diplomatischen Dienst ein. Von 1998 bis 2001 war Černý tschechischer Botschafter in Berlin. 2004 war er an der Gründung des Prager Literaturhauses deutschsprachiger Autoren beteiligt.
1996 erhielt der Diplomat zusammen mit Richard von Weizsäcker den Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung, 2001 verlieh ihm der damalige Bundespräsident Johannes Rau das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband.
Der tschechische Außenminister Jan Lipavský (Piraten) hat am Samstag sein Beileid ausgesprochen: „Die Nachricht vom Tod des herausragenden Diplomaten und Botschafters František Černý, dem unser Land unter anderem die Entwicklung der Beziehungen zu Deutschland verdankt, hat mich tief getroffen“, schrieb er im sozialen Netzwerk X.