Tschechischer Experte: Aufstand der Wagner-Gruppe hat Putin geschwächt

Die Auflehnung der russischen Söldnergruppe Wagner hat die Position von Präsident Wladimir Putin untergraben. Diese Einschätzung gab der Analytiker der tschechischen Assoziation für internationale Fragen (AMO), Pavel Havlíček, der Presseagentur ČTK. Die Schwäche des russischen Regimes nähmen nicht nur die Eliten im Land, sondern ebenso die internationale Gemeinschaft und vor allem die Ukraine wahr. Auch die Vermittlung durch den belorussischen Staatschef Alexander Lukaschenko sei für Putin wenig vorteilhaft, so Havlíček.

Die Söldnergruppe Wagner war bisher wesentlich an der Aggression Russlands in der Ukraine beteiligt. Ihr Chef, der Oligarch Jewgeni Prigoschin, kritisiert in letzter Zeit zunehmend die russische Armeeführung. Am Samstag mobilisierte er seine Truppen zu einem Marsch auf Moskau. Nach einer Vermittlung durch Lukaschenko zog Prigoschin seine Einheiten am Abend wieder zurück.

Der tschechische Außenminister, Jan Lipavský (Piraten), hatte am Samstag in einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung Deník N gesagt, Russland würde zweifellos in einen Bürgerkrieg verfallen. Auf Twitter kündigte er zudem an, dass sich der Außenministerrat der EU am Montag mit dem Geschehen in Russland befassen werde.