Tschechischer Export in den Nahen Osten sinkt
Mit den Auswirkungen des Irak-Kriegs auf die tschechische Wirtschaft beschäftigt sich im folgenden Beitrag Dagmar Keberlova, die diesbezüglich ein Interview mit dem Generaldirektor von Czech Trade Martin Tlapa führte.
"Der Konflikt wird länger dauern als erwartet wurde, und dies könnte sich auf die tschechische Wirtschaft auswirken. Was den Handel betrifft, behaupten einige Firmen, dass die Geschäfte mit den arabischen Ländern schwieriger sind und dass es Geschäfte gibt, die gefährdet sind. Auf der anderen Seite beginnen das Industrie- und Handelsministerium, Außenministerium und Verteidigungsministerium zu verhandeln, wie der Wiederaufbau in diesem Gebiet aussehen könnte. Wir versuchen Unterlagen vorzubereiten, um uns daran beteiligen zu können."
Könne man heute sagen, in welche arabische Länder der Export am meisten gefährdet ist? Martin Tlapa antwortet:
"Allgemein gesagt, der Großteil der tschechischen Exporte geht in die europäischen Länder und ist mit der sinkenden Nachfrage aus diesen Ländern konfrontiert. Der Export in die arabischen Länder ist etwas niedriger und der Export in diese Länder ist derzeit nicht gefährdet. Es gibt ein Sicherheitsrisiko und die Firmen müssen den Schutz ihrer Angestellten erhöhen."
Ein Risiko sieht Generaldirektor Tlapa aber eher in der Dauer des Konflikts und den makroökonomischen Auswirkungen, also dem dadurch bedingten Anstieg der Erdölpreise und Brennstoffe, was die tschechischen Firmen negativ beeinflussen würde. Derzeit gebe es keine direkte Auswirkung des Konflikts auf die tschechische Wirtschaft. Unklar ist derzeit die Möglichkeit der Beteiligung am Wiederaufbau in Irak:
"Frage ist, ob wir danach fähig sein werden, in den Wiederaufbau dieser Region eingebunden zu werden. Hier sehe ich eine Möglichkeit, falls es Programme von der EU geben wird. Vor allem aber als Lieferanten in einem Konsortium mit internationalen Beteiligung."