Tschechischer Premier erinnert an Schicksal der Roma aus Böhmen und Mähren
Das traurige Schicksal der aus Böhmen und Mähren stammenden Roma bleibt nicht nur ein tragisches, sondern auch ein weniger bekanntes Kapitel unserer Geschichte. Das sagte der tschechische Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) am Donnerstag in der Gedenkstätte für die Roma und Sinti in Hodonín bei Kunštát in Mähren. Am Ort wurde des 79. Jahrestags des Transports von 749 Roma ins KZ Auschwitz gedacht. Auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik gab es zwei Konzentrationslager für die Roma – in Hodonín bei Kunštát und in Lety bei Písek. Fiala betonte: „Wenn wir aus der Geschichte eine Lehre ziehen wollen, ist es notwendig, tragische Ereignisse nicht nur als Sätze in den Lehrbüchern zu kennen, sondern sie auch mit konkreten Orten und dem Schicksal von Menschen verbinden zu können.“
Die Leiterin des Museums, Jana Horváthová, erinnerte daran, dass auch Mitglieder ihrer Familie damals nach Auschwitz verschleppt worden sind. Keiner von ihnen sei zurückgekehrt, merkte sie an. Sie erinnerte daran, dass ihr Großvater, der Jurist Tomáš Holomek, schon in den 1970er Jahren eine Kommission gründete, die sich für eine Entschädigung für die Opfer des Roma-Holocausts einsetzte.