Turnschuhe als Nebenjob

Foto: Archiv Footshop
0:00
/
0:00

Unter Jugendlichen in Tschechien macht sich ein neuer Nebenjob breit – der Verkauf von Turnschuh-Sondereditionen. Mittlerweile werden dabei Millionenumsätze generiert.

Foto: Archiv Footshop
„Das ist ein Paar Nike Jordans, das in Zusammenarbeit mit dem Rapper Travis Scott gestaltet wurde“, erklärt der Student Vojta, während er ein Paar Turnschuhe aus dem Seidenpapier wickelt. Für den jungen Mann ist die Sonderedition der Treter viel mehr, als nur ein Sammlerstück:

„Im Laden hat das Paar damals rund 190 Euro gekostet. Jetzt bekomme ich sicher rund 30.000 Kronen dafür.“

Das sind umgerechnet immerhin 1200 Euro. Bereits seit drei Jahren verkauft Vojta limitierte Sammlerturnschuhe, die er anderswo günstig ersteht. Laut dem 20-Jährigen garantiert ihm das einen ordentlichen Nebenverdienst während des Studiums. Er ist aber schon lange nicht mehr alleine in seinem Job:

„Viele machen das ganz individuell und sehen darin einen guten Zuverdienst.“

Die Jugendlichen nutzen vor allem soziale Netzwerke als Verkaufskanal. So ist auf Instagram oder Facebook mittlerweile eine richtige Schuh-Börse entstanden. Radim Stezka arbeitet bei Online-Schuhshop Queens.cz. Er erklärt, wie der Verkauf von Sondereditionen funktioniert:

„Hier zum Beispiel verkauft jemand die Jordan 1 Retro High OG. Die standen damals für 3990 Kronen in den Regalen. Der Verkäufer bietet sie nun für einen etwas höheren Preis von 4200 Kronen an. Insgesamt sprechen wir in Tschechien von Umsätzen um die 100 Millionen Kronen, wenn es um Verkäufe zwischen Jugendlichen auf beispielsweise Facebook geht.“

Peter Hajduček  (Foto: Archiv Footshop)
Für viele Jugendliche würde es aber um viel mehr gehen, als nur ums Geld, meint Peter Hajdúček. Der Internet-Experte hat unter anderem den Online-Handel footshop.cz gegründet:

„Ein Foto machen, während man die neusten Schuhe von Adidas oder Kangaroos an den Füßen hat – das ist für viele das Zeichen, dass man weiß, was gerade in ist. Gerade so generieren die Jugendlichen Likes auf Instagram, TikTok, Snapchat oder Facebook.“

Abgesehen davon sind es immer die Geschichten hinter den Schuhen, die den Preis oft nach oben treiben.