Ausstieg aus der Selbständigkeit: Corona-Pandemie trifft 100.000 Gewerbetreibende
Fast 100.000 Gewerbetreibende haben im vergangenen Jahr ihre Tätigkeit aufgegeben. Das sind um 43 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft in Tschechien stark getroffen. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Beratungsfirma Bisnode A Dun & Bradstreet Company hervor. Demnach ist die Zahl der Gewerbetreibenden, die bis Ende des Jahres ihre Aktivitäten vorerst beendet haben, auf 99.329 gestiegen.
Sie stammten zumeist aus den Bereichen Produktion, Handel und Dienstleistungen, gefolgt von Gastronomie und Kleinhandel.
„Die tschechische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr einen Rückgang verzeichnet. Die Zukunftsaussichten sind unsicher. Betroffen sind ganze Branchen, und die Firmen geraten in Existenzprobleme. Dies wirkt sich auch auf die Lage der Selbständigen aus“, führte die Analystin Bisnode A Dun & Bradstreet Company, Petra Štěpánová, an.
Besonders schlecht war ihr zufolge die Situation im Jahresvergleich vor allem in der zweiten Jahreshälfte. Im ersten Quartal 2020 haben um 30 Prozent mehr Gewerbetreibende als im Vorjahr ihre Tätigkeit aufgegeben. Im zweiten Quartal waren es nur um 1,3 Prozent mehr. Im dritten Quartal lag der Zuwachs dann bei 81 Prozent und im vierten Quartal bei 72 Prozent. Am höchsten waren die Zahlen der Firmenaufgaben im September plus 149 Prozent und im Dezember plus 108 Prozent.
Die höchste Zahl der betroffenen Gewerbetreibenden lebte in Prag, konkret 17.100 Personen. Es folgen die Kreise Mittelböhmen (12.362) und Südmähren (11.208).