Unternehmerverbände lehnen erneute flächendeckende Einschränkungen in Corona-Krise ab

Die epidemiologische Lage in Tschechien ist nach Ansicht des Präsidenten der tschechischen Handelskammer, Vladimír Dlouhý, relativ gut.

Foto: Jaroslav Hroch,  Tschechischer Rundfunk

Eine erneute Schließung von Unternehmen oder verpflichtende Corona-Tests in Firmen seien laut Dlouhý daher momentan nicht an der Tagesordnung. Das Institut für Gesundheitsinformationen und Statistik verweist allerdings auf aktuelle Risiken für eine erneute Verbreitung des Virus. Die Unternehmerverbände wollen deswegen in der zweiten Septemberhälfte erneut mit Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) verhandeln. Dies sagte Dlouhý der Presseagentur ČTK nach einem Treffen der Unternehmensvertreter mit dem Ressortleiter am Dienstag.

Einer der Risikofaktoren sei die Rückkehr der Kinder und Jugendlichen in die Schulen: „In einigen Nachbarländern, vor allem Deutschland und auch der Schweiz, gehen die Kinder schon seit zwei Wochen wieder zur Schule, und dort ist die epidemische Lage wesentlich schlechter als bei uns“, führte Dlouhý aus. „Gemeinsam mit der Rückkehr der Menschen aus dem Urlaub und dem Herbstbeginn – so erinnern wir es noch aus dem vergangenen Jahr – ruft dies Risiken hervor sowie die Frage, ob die derzeitige günstige Situation anhält.“

Vladimír Dlouhý | Foto: Jana Přinosilová,  Tschechischer Rundfunk

Ein weiteres Risiko sei die Impfrate, die Dlouhý zufolge nicht ideal ist. In den Verhandlungen vom Dienstag wurde über Berufsgruppen wie medizinisches Personal oder Servicekräfte in Seniorenheimen gesprochen, die noch nicht komplett durchgeimpft sind. Beide Seiten hätten deswegen verabredet, zwischen dem 20. und 30. September wieder zusammenzukommen. Dann könne man die Lage nach den Ferien und der Rückkehr zur Normalität besser beurteilen, erläuterte Dlouhý. „Derzeit lehnen wir jegliche Diskussion um flächendeckende Maßnahmen ab, die unsere Unternehmer wieder treffen könnten. Ich muss aber hinzufügen, dass auch von den Regierungsvertretern, in diesem Falle vom Gesundheitsminister, kein solcher Vorschlag angeführt wurde“, so Dlouhý abschließend.

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