Überbrückungskredit auf den Ankauf der Flugzeugjäger

Flugzeuge des Typs JAS-39 Gripen (Foto: www.army.cz)

Das tschechische Kabinett hat auf seiner Sitzung am Mittwoch konkretisiert, wie es den Ankauf von Überschallflugzeugen für die Tschechische Armee finanzieren will. Mehr dazu von Markéta Maurová.

Das Kabinett hat am Mittwoch entschieden, einen Überbrückungskredit bei der Tschechischen Export-Bank aufzunehmen. Obwohl das Kabinett das Abgeordnetenhaus um die Billigung einer Kreditaufnahme in Höhe von 58 Milliarden Kronen ersucht, wird angenommen, dass nur ein Drittel dieser Summe benötigt wird. Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik erklärte, dass die Regierung bei der Tilgung des Kredits mit Einnahmen aus der Privatisierung rechnet. Die Minister wollen spätestens bis 2005 das Geld an die Bank zurückzahlen. Dadurch werden etwa 20 Milliarden Kronen erspart, die sie im Falle einer langfristigen Kreditaufnahme bei einer kommerziellen Bank zahlen müssten. Die Gesamtkosten auf den Ankauf der 24 Jäger mit Ausrüstung und deren dreißigjähriger Betrieb werden 100 Milliarden Kronen nicht übersteigen, erklärte Tvrdik. Die Maschinen selbst kosten etwa 50 bis 52 Milliarden, die Ausrüstung etwa 7 Milliarden und der Betrieb alljährlich eine Milliarde Kronen.

Der Ankauf der Flugzeuge des Typs JAS-39 Gripen vom britisch-schwedischen Konsortium BAe/Systems war auch ein Thema der zweitägigen Verhandlungen des tschechischen Verteidigungsministers Jaroslav Tvrdik in dieser Woche in Großbritannien. Behandelt wurden u.a. die sog. Offset-Programme, die als Gegenleistung den Ankauf der Jäger begleiten sollen. Minister Tvrdik sagte dazu vor seiner Abreise:

"Für uns ist es grundlegend zu wissen, dass es sich nicht nur um einen kommerziellen Lieferatnen oder ein Lieferantenkonsortium handelt, sondern dass die britische Regierung eine Garantie dafür gewährt."

Eines solcher Projekte ist die Lieferung von 14 Tausend Tonnen Material für die Produktion von U-Booten und Kreuzern für die britische königliche Marine. Die Stahlschiffsbleche sollen in der nordmährischen Firma Vitkovice Steel produziert werden. Die Sprecherin der Gesellschaft Lenka Hatlapatkova sagte dazu dem Tschechischen Rundfunk.

"Wir haben in letzter Zeit mit der Firma BAe/Systems intensive Verhandlungen über Lieferungen von Schiffsblechen nach Großbritannien geführt. Wir nehmen an, im März einen Kontrakt mit der Firma schließen zu können."

Die Gesellschaft BEA/Systems wollte diesen Kontrakt mittlerweile nicht kommentieren. Minister Tvrdik bestätigte, dass die Kompensationsprogramme erörtert wurden, wollte jedoch konkrete Informationen nicht bestätigen.

Die Offsetprogramme in der Gesamthöhe von 100 Milliarden Kronen sollen vor allem in den Regionen der Tschechischen Republik mit einer hohen Arbeitslosenquote geltend gemacht werden. Die Investitionen sollen in 10 Jahre verteilt werden und sind gerade durch die Unterzeichnung des Vertrags über den Ankauf der Jäger bedingt.