Überfüllte Gefängnisse: Justizminister will elektronische Fußfesseln anstatt Haft
Justizminister Pavel Blažek will mit einem verstärkten Einsatz elektronischer Fußfesseln die überbelegten tschechischen Gefängnisse entlasten. Die Insassen sollten häufiger ab der Hälfte ihrer Strafe mit einer Fußfessel nach Hause entlassen werden, in manchen Fällen auch bereits nach einem Drittel der Strafe, sagte Blažek am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Prag.
In Tschechien sind derzeit mehr als 23.000 Menschen inhaftiert. Die Kapazität der Gefängnisse wird bereits seit längerer Zeit um etwa 10 Prozent überschritten, einzelne Gefängnisse sind sogar um 30 Prozent überbelegt. Die elektronische Fußfessel wurde bereits zu Beginn des Jahres 2010 hierzulande eingeführt. Seitdem hat ihre Anwendung bereits zu Einsparungen von 73 Millionen Kronen (2,9 Millionen Euro) geführt, wie es aus dem Ministerium hieß.