Umfrage zum EU-Beitritt: Keine großen Veränderungen

Am Donnerstag wurden die Ergebnisse einer neuen Umfrage zum EU-Beitritt der Tschechischen Republik präsentiert. Keine großen Veränderungen in der Unterstützung der Tschechen für den Beitritt sind im letzten Jahr zu verzeichnen, dennoch lassen sich in der Menge der Zahlen einige interessante Erscheinungen herauslesen. Dagmar Keberlova berichtet.

Die tschechische Bevölkerung, die in etwas mehr als einem Jahr zu EU-Bürgern werden sollte, wurde zu vier Themen befragt und zwar wie sie die europäische Integration bewertet, was die EU Mitgliedschaft Tschechien bringt, über die Informiertheit der Bürger und zum EU-Referendum. In keiner der genannten Themenbereiche wurden größere Veränderungen im Vergleich zum vergangenen Jahr verzeichnet, die Schwankungen halten sich im Rahmen von einigen Prozentsätzen. Ungefähr ein halbes Jahr vor einem EU-Referendum und kurz vor dem Beginn einer massiven Regierungskampagne, die ein Ja bei den Bürgern unterstützen soll, sind die Angaben zur Informiertheit interessant. Eine befriedigende Zahl, die einen leichten Anstieg verzeichnet hat, sind die 65%, die angeben, sich für den EU-Beitritt Tschechiens zu interessieren. Für diese 65 % sind die Infos auch meistens ausreichend. An welchen Infos fehlt es, dies sagte uns der Autor der Umfrage, Jan Cervenka: "Selbstverständlich gibt es eine bestimmte Art von Informationen, die für die Bürger nicht ausreichend sind. Es handelt sich dabei um Informationen, wie sich die Eingliederung in die Europäische Union direkt auf die Bürger auswirken wird. Damit sind detaillierte Informationen gemeint wie die Höhe der Renten, die Höhe der Gehälter, Mietspreise etc. Solche Informationen würden die Bürger in verstärktem Maße begrüßen." 30% bleiben laut Umfrageergebnissen gegen jede Art von EU Informationen immun. Wer sind diese 30% der Tschechen? Jan Cervenka antwortet:

"Hier gibt es ein Problem, das darin besteht, dass diese Menschen kein wirkliches Interesse an diesen Informationen haben. Entweder sind es Menschen, die sich für Politik nicht interessieren, oder aber sind es Menschen, die im allgemeinen mit allen Dingen unzufrieden sind und die a priori jede Art von Informationen ablehnen. Es ist sehr schwierig, auf diese Gruppe Einfluss zu nehmen." Mehrere Informationen zu diesem Thema bringen wir im kommenden Eurodomino, dass am 25. November ausgestrahlt wird.