Ursache für das Zugunglück weiter unklar

Die unmittelbare Ursache für das Zugunglück in Nordmähren und den Einsturz der Brücke auf der Bahnstrecke ist weiter unklar. Unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen wollten sich die Behörden am Samstag nicht näher dazu äußern. Die Tschechischen Bahnen wiesen gestern jede Schuld an dem Unglück von sich. Eine externe Baufirma sei mit den Arbeiten an der Straßenbrücke beauftragt gewesen und habe die Bahn über die Arbeiten nicht informiert. Daher sei auch keine Geschwindigkeits-Beschränkung verhängt worden, so Bahnsprecher Ondřej Kubala.

Das tschechische Internetportal „idnes.cz“ veröffentlichte anhand von Zeugenaussagen eine mögliche Version des Unfallhergangs. Demnach hatte eine Baufirma versucht, ein Brückensegment unmittelbar vor dem herannahenden Schnellzug über die Bahnstrecke zu bewegen. Dabei brach die alte Brückenkonstruktion und stürzte ein. Der Zug raste in die Trümmer. Der Lokführer des Eurocity „Comenius“, der mit 135 Kilometern pro Stunde auf die Baustelle zugefahren war, konnte zwar mit einer Notbremsung die Geschwindigkeit noch leicht verringern, den Aufprall aber nicht mehr verhindern. Die Lokomotive und sechs Waggons entgleisten.

Autor: Till Janzer