Verfassungsgericht unterstützt höhere Entschädigung für ehemaligen Dissidenten

Das Verfassungsgericht (ÚS) in Brno / Brünn hat der Klage des ehemaligen Dissidenten Jiří Wonka stattgegeben, der eine höhere Entschädigung für die Verfolgung während des kommunistischen Regimes gefordert hatte. Wonka wurde im Jahr 2021 rehabilitiert. Ihm wurde eine Entschädigung in Höhe von 4125 Kronen (162 Euro) zugesprochen, Wonka forderte allerdings 93.844 (3695 Euro) Kronen. Die Berufungsgerichte wiesen Wonkas Klage ab.

Nach Ansicht des Verfassungsgerichts steht die Höhe der Entschädigung in einem klaren und extremen Missverhältnis zur Schwere des von ihm erlittenen Schadens, wie Verfassungsrichterin Kateřina Ronovská am Montag vor Journalisten sagte. Der endgültige Entschädigungsbetrag muss nun von den ordentlichen Gerichten festgelegt werden.

Wonka und seine Familie waren während der kommunistischen Ära langjährigen Verfolgungen ausgesetzt. Im Jahr 1988 wurde Wonka in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen. Einige Monate zuvor war sein Bruder Pavel im Gefängnis gestorben.