Vizegouverneur der Tschechischen Nationalbank: Übernahme des Euro 2010 gefährdet

Der Vizegouverneur der Tschechischen Nationalbank, Ludek Niedermaier, sagte in einem Interview für die Dienstagausgabe der deutschen Börsen Zeitung, die spätestens für das Jahr 2010 geplante Einführung des Euro in Tschechien sei gefährdet. Die erforderliche Senkung des Budgetdefizits gehe zu langsam vor sich, die entsprechenden Pläne der tschechischen Regierung seien nicht "ambitioniert genug", so Niedermaier. Die so genannten Maastrichtkriterien für die Übernahme der europäischen Gemeinschaftswährung sehen unter anderem vor, dass das Haushaltsdefizit drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts nicht übersteigen soll. Für das laufende Jahr hat die Regierung ein Defizit von 4,8 Prozent veranschlagt, im Jahr 2005 ist lediglich eine Senkung auf 4,7 Prozent vorgesehen. Die Europäische Zentralbank will morgen einen Bericht über die Fortschritte der neuen EU-Staaten bei der Erfüllung der Konvergenzkriterien veröffentlichen. Dazu zählen außer der genannten Defizitgrenze auch andere Faktoren, wie etwa eine niedrige Inflationsrate oder die Stabilität des Wechselkurses.