Waisenhaus Hillary Clinton

Zum Anhören des folgenden Beitrags im Format Real audio klicken Sie bitte hier: Waisenhäuser gibt es überall auf der Welt, aber was wissen wir über sie? Wie werden sie in Tschechien finanziert, und welche Kinder kommen wann dorthin? Das seit 1950 existierende Waisenhaus in Prag 10, welches im Jahre 1997 nach der damals ersten Dame von Amerika, Mrs Hillary Clinton, benannt wurde, hat zur Zeit 25 Kinder aufgenommen. Erfahren sie in diesem Bericht von Evelyn Florian, wie man in Tschechien ein Kind zur Adoption freigibt, und welche Möglichkeiten es gibt, ein fremdes Kind zu adoptieren.

Das ist eine Institution des Fakultätskrankenhauses Kralovsky Vinohrady. Das bedeutet, das dieses Waisenhaus hauptsächlich von ihnen finanziell unterstützt wird. Sie sind einem monatlichen Betrag unterstellt, mit welchen es auch unter anderem den Arbeitslohn der Angestellten zu zahlen hat. Zum Überleben des Waisenhauses reicht der minimale Geldbetrag jedoch nicht, und daraus folgt, das dieses Waisenhaus auf Sponsoren angewiesen ist. Den Namen bekam das Haus ein Jahr nach dem Pragbesuch, von Hillary Clinton, im Jahre 1996. Früher war dieses Haus eine Eigentumsvilla, und als die Deutschen Prag besetzten, übernahmen sie die Villa, und überließen die Räumlichkeiten der Hitler Jugend. Seit über 50 Jahren steht das Haus nun den Waisenkindern zur Verfügung. Das Haus hat eine Kapazität für 45 Kinder, derzeit befinden sich dort 25 Kinder, im Alter von ein bis drei Jahren. Die Kinder werden in vier Gruppen eingeteilt, damit die gleichaltrigen zusammen wohnen und spielen können.

Wenn Eltern ihre Kinder in das Weisenhaus bringen, dann teilweise nur für eine kurze Zeit, während der sie z.B. selber ärztlicher Hilfe unterstellt sind. Aber auch Kinder aus sozial labilen Familien sind im Heim zu finden. Über den Beschluss der Einweisung entscheiden dann die Jugendrichter. Bei Eltern, die ihre Kinder angeblich nur für einen gewissen Zeitraum ins Heim geben wollen, sich danach aber nicht wieder melden, wird nach spätestens einem halben Jahr ein Rückruf gemacht, mit der Aufforderung, ihr Kind abzuholen. Bei Desinteresse, wird das Kind zur Adoption freigegeben. Es entsteht dann für jedes Kind eine Art Akte, in dem alle Einzelheiten über es zu finden sind, wie z.B. das soziale Verhalten der Eltern, eine Krankheitsbild, ein psychologisches Gutachten und ein Foto. Diese Akten werden an die Hauptadaptionsstelle in Brno/Brünn geschickt, und Eltern, hauptsächlich aus Dänemark und Schweden, können sich dort ein Kind aussuchen. Diese Möglichkeit der Internationalen Adoption verdanken wir dem seit 1. April 2000 in Kraft getretenem Gesetzt.

Zur Zeit sind 28 Person in diesem Heim beschäftigt. Schwestern, ein Doktor, Psychologen, einige Sozialarbeiter, Erzieherinnen, freie Helfer, Köche und Putzkolonnen. Wie mir die Oberschwester Frau Vera Majerova sagte, fehlt leider im Heim der männliche Part. Aus diesen Gründen nehmen einige Schwestern einige Kinder über ein Wochenende mit zu sich in die Familie, damit die Kinder lernen, wie eine richtige Familie aufgebaut ist. Das Wort Mutter und Vater existiert zwar im Wortschatz der Kinder, aber sie können sich keine Vorstellung von diesem Gefühl der Familiengeborgenheit machen.

Jeden Tag wird mit den Kindern gearbeitet, in einer Art Spiel lernen die Kinder schon im frühen Alter sich um sich selber zu kümmern und die sozialen Regeln der Gesellschaft zu erlernen.

Autor: Evelyn Florian
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