Wallfahrtsort Velehrad erwartet über 30 000 Besucher
Der 5. Juli ist den Slawenapostel Kyrill und Method gewidmet. Im Jahre 1880 hatte Papst Leo XIII in einem Schreiben die Verdienste der beiden hervorgehoben und den 5. Juli zum kirchlichen Feiertag erklärt. Im Rahmen der Feierlichkeiten, die in Verbindung mit diesem Gedenktag stehen, pilgern traditionell Tausende von Wallfahrern zu symbolischen Orten. Einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in der Tschechischen Republik heißt Velehrad und liegt im südöstlichen Teil Mährens, im Landkreis Zlin. Im folgenden Beitrag von Katrin Sliva erfahren Sie mehr darüber, mit welchen Aktivitäten die diesjährige Velehrad-Wallfahrt einhergeht:
"Ich möchte betonen, dass der Wallfahrtsort Velehrad der wichtigste Wallfahrtsort Tschechiens ist. Der Ort hat eine Brückenfunktion, weil Velehrad schon mit der ersten Evangelisierungswelle verbunden ist, und zwar mit der iro-schottischen, in der die Missionare aus Bayern zu uns gekommen sind, und das schon im 8. Jahrhundert, aber auch mit der zweite Welle, der von Kyrill und Method im Jahre 863. Deswegen ist der Ort auch für die Kirche heute noch so wichtig als die Wurzel unsere geistlichen Geschichte. Und in der ersten Juli-Woche wird in Velehrad auch die Sommer-Plenarsitzung der tschechischen Bischofskonferenz stattfinden und dann die Eröffnung der Synode der tschechischen katholischen Kirche und natürlich dann die religiöse Wallfahrt mit der Messe und anderen Programmpunkten wie z.B. Konzerten und einem Treffen von Rollstuhlfahrern."
Das musikalische Programm ist bemerkenswert vielseitig. Populäre Rock- und Popbands sollen Kirchenchöre auf der Bands ablösen und umgekehrt. Ist das notwendig, um die junge Generation für die Kirche zu begeistern?
"Das finde ich sehr wichtig, denn in der Tschechischen Republik gibt es heute auf der einen Seite eine große Freiheit. Auf der anderen Seite sind wir ein stark säkularisiertes Land und die Kirche muss ihren Platz finden innerhalb der heutigen Gesellschaft. Das Evangelium im Stil des 19. Jahrhunderts zu verkünden finde ich kontraproduktiv. Eine Verbindung zur säkularen Sphäre finde ich sehr wichtig. Denn es geht darum, die vertikale Dimension des Lebens zu unterstreichen, also nicht nur die Liturgie oder die Gebete. Für einige ist das nicht mehr verständlich. Und vor allem die jüngere Generation sucht diese spirituelle Dimension des Lebens. Darin sehe ich eine große Chance für die Kirche und ich glaube, dass gerade solche Aktivitäten, wie die in Velehrad, in diese Richtung gehen."
Wer sich selbst davon überzeugen möchte, fährt in der Zeit vom 04. - 07. Juli nach Velehrad.