Was soll aus der Schule werden?

"Dokažu to?" - "Schaff´ ich das?". Das ist das Motto des pädagogischen Projekts zur Reformierung des tschechischen Schulsystems, welches die kommerzielle Firma AISIS vorstellt. Am Dienstag dieser Woche tagten im Hotel Praha in der tschechischen Hauptstadt die Initiatoren des Reformprogramms und stellten der Öffentlichkeit ihre Konzeption vor, durch die eine Verbesserung des Schulwesens, vor allem an den Grundschulen erreicht werden soll. Über die Einzelheiten berichtet Evelyn Florian.

Der kleine Honza lässt die Glocken läuten. Die Glocken zum Erfolg, wie der Sprecher des offiziellen Organisators AISIS verlauten lässt. Schon seit 10 Jahren spricht man in Tschechien über eine Reformierung des Schulsystems, und es hat sich bis zum heutigen Tag wenig getan. Das möchte die Firma AISIS ändern. Sie ist allerdings nicht darauf bedacht, alleine einen völlig neuen Plan des Schulwesens aufzustellen, wie der Sprecher Petr Vinš anmerkte, sondern versucht vielmehr mit dem Projekt, dem Schulwesen auf die Sprünge zu helfen.

Warum dieses Projekt so wichtig ist, erfahren sie von Petr Vins:

"Wir haben dieses Projekt in Angriff genommen, weil wir das Gefühl hatten, dass wir im Schulwesen neue Trends brauchen. Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Auf der einen Seite verfolgen wir die Weiterbildung der Lehrer, um deren Selbstbewusstsein aufzubessern, und auf der anderen Seite den Umgang mit den Schülern. Die Schüler brauchen Motivation und Orientierungshilfen. Und gerade dies versuchen wir an die Lehrer weiterzugeben."

Der Startschuss für das Reformprojekt fiel vor drei Jahren. Die erste Tagung fand im Holiday Inn in Prag statt, wo aber nur eine sehr geringe Besucherzahl erschien. Im Frühling 1998 begannen die ersten Weiterbildungsseminare für Lehrer. Auch dies war ein müder Anfang, denn nur 60 Lehrer ließen sich für die Weiterbildung begeistern. Aber das sollte sich schon im nächsten Jahr ändern. Die Zahl der angebotenen Kurse stieg und ebenso die Teilnehmerzahl. Am Ende des Jahres 2000 zog man Bilanz und stellte fest, dass die Zahl der Interessenten auf 1300 angewachsen war. Diese Zahlen sind die Zahlen zum Erfolg wie Petr Vins sagt.

Aber wie bei jedem andern Projekt kommen auch in diesem Falle Bedenken auf, wie der Abgeordnete Jaroslav Zverina erklärte. Es kommt bei dieser Erneuerung des Schulwesen auch auf die eigene Motivation der Lehrer an.

Dieser Umschwung sei insbesondere deshalb wichtig, weil sich Tschechien dem Internationalen Markt anschließen muss. Man darf den Blick auf das internationale Schulwesen - so Zverina weiter - nicht vernachlässigen, denn nur dann bleibt Tschechien auch konkurrenzfähig. Die junge Generation ist unsere Zukunft, deswegen sollte man nicht auf den alten Ausbildungspfaden stehen bleiben. Hierzu meinte Zverina, die Tschechen sollten sich an den perfekten Englisch-Kenntnissen der Skandinavier ein Beispiel nehmen.

Autor: Evelyn Florian
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