Weißrussischer Dissident in Prag: Eishockey-WM half dem Lukaschenko-Regime

Die Eishockey-Weltmeisterschaft, die im Mai in Minsk stattfand, hat dem autoritären Regime von Alexander Lukaschenko geholfen. Das sagte der weißrussische Dissident und ehemalige Präsidentschaftskandidat, Ales Michalewitsch, am Donnerstag gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK. Lukaschenko habe während der WM die Möglichkeit gehabt, zu zeigen, dass er alles unter Kontrolle habe, sagte der Dissident. Andererseits sei, so der weißrussische Oppositionspolitiker, die WM in Minsk für das Land auch positiv gewesen, da sich Weißrussland wenigstens für eine kurze Zeit der Welt geöffnet habe. Die Situation bezüglich der Menschenrechte habe sich aber nicht geändert, so Michalewitsch weiter.

Michalewitsch war im Dezember 2010 bei der Präsidentschaftswahl einer der Kandidaten, die gegen den späteren Sieger Lukaschenko kandidierten. Kurz nach der Veröffentlichung der Wahlergebnisse wurde Michalewitsch verhaftet. In der Haft wurde er gefoltert. Erst nachdem er unterschrieben hatte, dass mit dem weißrussischen Geheimdienst zusammenarbeiten wird, wurde er freigelassen. Nach der Freilassung lehnte er die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst ab und verließ Weißrussland. 2011 bekam er politisches Asyl in Tschechien.