Weißrussland droht Tschechien, diplomatische Beziehungen abzubrechen
Weißrussland hat am Donnerstag der Tschechischen Republik gedroht, mit ihr diplomatische Beziehungen abzubrechen, wenn Tschechien dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko das Einreisevisum für den NATO-Gipfel verweigern wird. Dies erklärte der weißrussische Außenminister Michail Chvostov am Donnerstag in Minsk. Das tschechische Außenministerium erklärte in seiner ersten Reaktion, es halte diese Erklärung für eine weitere von den weißrussischen Drohungen. Chvostov warnte Prag auch davor, dass Weißrussland die Handelsbeziehungen mit Tschechien abbrechen würde. Nach Worten des Außenministeriums haben die tschechischen Behörden über die Erteilung des Visums bislang nicht entschieden.
Lukaschenko solle lieber den Nachweis einer Sicherung der Menschenrechte in seinem Land erbringen, statt "typische Drohungen" auszustoßen, sagte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Donnerstag im Tschechischen Rundfunk. Tschechien neige weiter dazu, den Visumantrag des Präsidenten abzuweisen. Nach Worten des Sprechers des Außenministeriums, Karel Boruvka, wird über das Visum für Lukaschenko offensichtlich am Montag entschieden. Der Vorsitzende des Oberhauses des russischen Parlaments, Sergej Mironov, hat die Haltung der tschechischen Behörden, die dem weißrussischen Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko das Einreisevisum verweigern, für unkorrekt bezeichnet. Lukaschenko beschuldigte am Donnerstag in Minsk Russland, dass russische Führung Weißrussland nicht unterstütze.