Wettbewerbsfähigkeitsindex: Tschechien will in Top 20

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Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat vor kurzem seine aktuelle Rangliste zur Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften veröffentlicht. In der Bewertung von 140 Staaten landete Tschechien auf dem 29. Platz. In Zukunft möchte man sich aber verbessern.

Marta Nováková  (Foto: Jana Přinosilová,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Seit diesem Jahr wird der sogenannte Global Competitiveness Index nach einer neuen Methode erstellt. In den vergangenen Jahren lag die Tschechische Republik mehrfach auf Rang 31, in diesem Jahr verbesserte sie sich um zwei Plätze. Nach Aussage der Ministerin für Industrie und Handel, Marta Nováková, gibt es aber noch Luft nach oben:

„Tschechien liegt auf dem 29. Platz, was meiner Meinung nach ganz ansehnlich ist. Doch wir sollten uns damit nicht zufriedengeben, ich würde mir eine Platzierung untere den Top 20 wünschen. Von den vier Visegrád-Staaten sind wir jedoch die Besten. Hervorragend aufgestellt sind wir bei der makroökonomischen Stabilität, die größten Reserven haben wir aber bei den innovativen Fähigkeiten.“

Die anderen Visegrád-Staaten konnte Tschechien relativ weit hinter sich lassen: Polen rangiert auf Platz 37, die Slowakei auf Platz 41 und Ungarn nur auf Platz 48.

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Die Bewertung von 71,2 Punkten aus maximal 100 Zählern macht hierzulande aber noch niemanden glücklich. Gegenüber den älteren Ländern der Europäischen Union – also jenen, die schon vor dem Jahr 2004 Mitglied der Union waren – liegt Tschechien nämlich weiter zurück. Und dies bei nahezu allen Kennziffern mit Ausnahme der makroökonomischen Stabilität. Pavel Kafka ist Präsident des tschechischen Manager-Verbandes:

„Wir konkurrieren vor allem bei den Kosten. Was die qualitativen Parameter anbelangt, da hinken wir aber leider hinterher.“

Pavel Kafka  (Foto: Archiv des tschechischen Manager-Verbandes)
Der Manager-Verband hat sich an der Untersuchung der Daten beteiligt. Diese werden auch durch die neueste Analyse des Verbandes bestätigt. Demnach investiert Tschechien im Vergleich zu den anderen Industrienationen nur wenig in Forschung und Entwicklung.

Dem Index des Weltwirtschaftsforums zufolge muss Tschechien auch auf anderen Gebieten aufholen. Dazu gehören die Bereiche Infrastruktur und Informationstechnologie. Pavel Kafka:

„Im Jahr 2005 hat die Regierung das Ziel ausgegeben, dass wir bis 2013 zu einem technologischen Zentrum in Europa aufsteigen. Doch den Ergebnissen des Rankings zufolge haben wir weiterhin Defizite bei der technologischen Entwicklung und den Innovationen. Das Ziel haben wir also leider nicht erreicht.“

Große Reserven hat Tschechien zudem bei der Anbindung an das schnelle Internet, das als eine der Zukunftstechnologien gilt. Im Vergleich mit den 15 besten EU-Staaten gebe es einen Nachholbedarf in elf Bereichen, heißt es in der Studie. Die Top 3, an denen sich Tschechien weiter orientieren kann, sind übrigens die Vereinigten Staaten, Singapur und Nachbar Deutschland.