Wirtschafts-Wochenrückblick: 15. bis 21. Oktober
Die Autoproduktion in Tschechen nimmt weiter zu, Experten rechnen für dieses Jahr sogar mit einem neuen Rekordergebnis. Diese und weitere Schlagzeilen haben die Wirtschaftsthemen der vergangenen Woche bestimmt. Die Informationen dazu sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 15. Oktober bis 21. Oktober 2014.
Martin Jahn verwies außerdem darauf, dass die Zahl der Beschäftigten bei den in seinem Verband zusammengeschlossenen Firmen um drei Prozent gestiegen ist. Seit Anfang des Jahres wurden dort 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Auch die tschechischen Schnapsbrenner vermelden eine erfolgreiche Saison, obwohl die Obsternte insgesamt von durchwachsener Qualität war. Die tschechische Union der Schnapsbrenner prognostiziert für den Zeitraum von Juni dieses Jahres bis Juli 2015 die Herstellung von 6,5 bis 7 Millionen Liter Branntwein. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Anstieg von 13 Prozent, wie der Präsident der tschechischen Destillateurs-Union, Václav Šitner, am vergangenen Donnerstag mitteilte. Die tschechischen Destillen produzieren überwiegend Apfelschnaps. Wegen der überreichen Ernte des Kernobsts hat der Anteil an der Gesamtproduktion von Branntweinen in diesem Jahr noch einmal zugenommen. Er liegt inzwischen bei etwa 80 Prozent, im Vorjahr waren es noch zwischen 50 und 60 Prozent. Das Problem dabei: Apfelschnaps ist bei der Kundschaft nicht sonderlich gefragt. Die weitaus beliebteren Destillate aus Zwetschgen, Birnen, Kirschen und Aprikosen folgen auf den weiteren Plätzen.
In Tschechien gibt es rund 600 Schnapsbrennereien. Jedes Jahr kommt etwa ein Dutzend hinzu, dabei handelt es sich zumeist um Kleinst- und Familienbetriebe. Vor allem unter wohlhabenderen Tschechen ist der Trend zu beobachten, sich eigene Brennereien und Mini-Brauereien einzurichten.
Der tschechische Energiekonzern ČEZ und Albanien haben ihre im Juni dieses Jahres getroffene Vergleichsvereinbarung dieser Tage offiziell bestätigt. Das unterzeichnete Dokument trat daher mit sofortiger Wirkung in Kraft. Der Vereinbarung zufolge erhält ČEZ bis zum Jahr 2018 in jährlichen Raten vom albanischen Staat eine Entschädigung in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Summe entspricht in etwa der Startinvestition, die der tschechische Konzern in den Kauf des albanischen Energieversorgers Shpërndarje gesteckt hatte. Im Gegenzug dazu zieht ČEZ seine Klage gegen Albanien vor einem internationalen Schiedsgericht zurück, informierte eine Sprecherin des Konzerns.
Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung hat der tschechische Energiegigant seinen 76-prozentigen Aktienanteil an ČEZ Shpërndarje an den albanischen Staat zurückgegeben. Die albanische Regulierungsbehörde hatte der Niederlassung von ČEZ vor anderthalb Jahren wegen angeblicher Vertragsverletzungen die Lizenz entzogen. Daraufhin hatte ČEZ Klage bei einem internationalen Schiedsgericht eingereicht.
Auf der internationalen Messe für Nahrungsmittel SIAL 2014, die noch bis Donnerstag in Paris stattfindet, ist die Tschechische Republik mit insgesamt 20 Ausstellern vertreten. Elf tschechische Lebensmittelproduzenten gastieren dort unter der Schirmherrschaft des nationalen Landwirtschaftsministeriums und des Staatlichen Interventionsfonds für Landwirtschaft. Es sind Firmen, deren Produkte das tschechische Qualitätslabel Klasa tragen. Weitere neun Hersteller und Händler aus Tschechien präsentieren sich mit eigenen Ausstellungen in den Warenhallen. Im Rahmen der Klasa-Exposition hat auch das Landwirtschaftsministerium einen eigenen Informationsstand. Im Jahr 2012 war Tschechien noch mit 22 Ausstellern in Paris vertreten – 13 waren in der Klasa-Exposition vereint, neun waren mit eigenen Ständen vor Ort. Laut einem Ministeriumssprecher ist der leichte Rückgang an tschechischen Ausstellern in Paris in diesem Jahr damit zu erklären, dass das Landwirtschaftsressort ebenso an den internationalen Lebensmittelfachmessen in Dubai und Shanghai teilnimmt. Das würde das Interesse der tschechischen Produzenten splitten, hieß es.
Die tschechischen Landwirte und Nahrungsmittelhersteller haben im vergangenen Jahr Produkte und Waren in Höhe von 5,8 Milliarden Euro exportiert – das sind fast 400 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Mehr als 90 Prozent der tschechischen Agrargüter werden in Länder der Europäischen Union geliefert.