Wirtschafts-Wochenrückblick: 16. bis 22. Juli

Foxconn in Pardubice (Foto: Wikimedia / CC-BY SA 3.0)

Eine taiwanesische Firma investiert in Tschechien, die tschechische Fluggesellschaft České Aerolinie kann nun wieder Gewinne verzeichnen, und die Nationalbank hat auf dem Währungsmarkt eingegriffen. Dies und Weiteres waren die Themen der Wirtschaftsnachrichten vom 16. bis 22. Juli.

Foto: Archiv Foxconn
Tschechien und der taiwanesische Elektrokonzern Foxconn sind sich über die geplante Investition des Unternehmens hierzulande einig. Demnach wird die Firma bis 2018 insgesamt 2,5 Milliarden Kronen (93 Millionen Euro) investieren. Mit dem Geld sollen eine Fabrik, ein Forschungszentrum und mehrere Datenzentren in Tschechien entstehen. Foxconn will auch ein Designzentrum in Tschechien aufbauen, welches das einzige seiner Art in Europa sein soll.

Bei Foxconn in Tschechien arbeiten zurzeit etwa 5500 Angestellte. Nach den letzten Angaben im Handelsregister hat die Foxconn CZ Group im Jahr 2012 einen Erlös von fast 109 Milliarden Kronen (etwa 4 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Im vergangenen Jahr war die Firma mit einem Warenumfang im Wert von 120 Milliarden Kronen (ungefähr 4,4 Milliarden Euro) der zweitstärkste Exporteur aus Tschechien.


Foto: Stuart Miles,  FreeDigitalPhotos.net
Auch allgemein sind die wirtschaftlichen Beziehungen vielversprechend. So hat die staatlich unterstützte Agentur CzechInvest im ersten Halbjahr 2015 in Tschechien 49 Investitionen aus dem In- und Ausland in einem Gesamtwert von umgerechnet 775 Millionen Euro vermittelt. Dank der diesjährigen Investitionen konnten etwas mehr als 6500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, gaben die Vertreter von CzechInvest und des Ministeriums für Industrie und Handel am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz ihn Prag bekannt.

In den zurückliegenden 18 Monaten stieg die Zahl der Investitionsprojekte auf insgesamt 196, ihr Gesamtwert lag bei umgerechnet vier Milliarden Euro. Dass der Großteil dieser Investitionen dabei im ersten Halbjahr 2014 getätigt wurde, habe einen ganz plausiblen Grund, erklärte Wirtschaftsminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) auf der Pressekonferenz. Dies sei auf den Effekt des 30. Juni 2014 zurückführen – also das Datum, bis zu dem potenzielle Investoren günstigere Bedingungen für ihre Vorhaben vorfanden.


Foto: ČT24
Die tschechische Fluggesellschaft České Aerolinie (Czech Airlines – ČSA) schreibt nach mehreren Verlustjahren wieder schwarze Zahlen. Die Firma erreichte im ersten Halbjahr einen Gewinn von 12,9 Millionen Kronen (470.803 Euro). Der Firmenleitung zufolge haben die Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre zum besseren Wirtschaftsergebnis beigetragen. Im Rahmen der Sparmaßnahmen wurde im vergangenen Jahr ein großer Teil des Personals entlassen, außerdem wurden die Gehälter der Stewardessen und Stewards sowie der Piloten gesenkt. Die Piloten gaben bereits bekannt, die Lohnkürzungen zu akzeptieren, dagegen erwägen die Flugbegleiter einen Streik.


Illustrationsfoto: Štěpánka Budková,  Radio Prague International
Die Tschechische Nationalbank (ČNB) hat wieder aktiv auf dem Devisenmarkt eingegriffen. Wie der Nachrichtenserver ihned.cz unter Berufung auf eine Sprecherin der Nationalbank meldete, wurden am Freitag vergangener Woche zum ersten Mal seit den Transaktionen vom November 2013 Kronen verkauft und Euro angekauft. Die Krone notierte in der Vorwoche auf dem höchsten Stand zum Euro seit November 2013 und bewegte sich hart am Limit von 27 Kronen zum Euro, das die Notenbank verteidigen möchte.