Wirtschafts-Wochenrückblick: 23. bis 29. März

Foto: Jiří Němec

Der chinesische Präsident Xi Jinping war zu Gast in Prag. Sein Amtskollege Miloš Zeman erwartet vom Besuch einen starken Impuls für die Wirtschaftsbeziehungen und für Tschechiens Wirtschaft. Aber auch in der Finanzaufsicht erweitern China und Tschechien ihre Kooperationen. Abgerundet wird der Wirtschaftsrückblick vom 23. bis 29. März mit der Jahresbilanz der Brauerei Staropramen.

Foto: Archiv des Tschechischen Außenministeriums
Die chinesische Investmentgruppe CEFC Group (Europe) Company will mehr in den europäischen Markt investieren. Es sollen mehrere Investitionsfonds gegründet werden und dadurch Projekte in der Tschechischen Republik, in der Slowakei, in Kroatien und in Ungarn finanziert werden. Die Investmentgruppe CEFC Group (Europe) hat in Tschechien bis Ende März 20 Milliarden Kronen (741 Millionen Euro) investiert. Die Investmentgruppe China Energy Company Limited (CEFC) hat seit 2015 eine Niederlassung in Prag, diese ist gleichzeitig ihre Europafiliale. Weltweit die wichtigsten Bereiche für CEFC sind das Finanzwesen und der Energiesektor. Die Gruppe plant aber auch Investitionen in den Tourismus, in die Lebensmittelindustrie, in das Gesundheitswesen und in den Immobiliensektor.

Zusammen mit der großen chinesischen Finanzgruppe Hengfeng Bank hat CEFC die gemeinsame Investmentholding Shanghai Hengfeng-CEFC Industrial Equipment gegründet. Darin stehen über 30 Milliarden Kronen (1,11 Milliarden Euro) für Investitionen in die Industrie zur Verfügung. Das erste konkrete Projekt ist der Ankauf des Maschinenbauunternehmens Žďas in Tschechien.

In den vergangenen Monaten erwarb die China Energy Company Limited 60 Prozent Anteil am Fußballklub Slavia Prag, eine Aktienmehrheit beim Getränkehersteller Lobkowicz Group, und sie investierte in die Mediengruppen Médea Group und Empresa Media sowie in Immobilien.


Foto: Renminbi,  Public Domain
Neben den chinesischen Investitionen in die tschechische Wirtschaft soll es in Zukunft auch eine stärkere Zusammenarbeit bei der Finanzaufsicht geben. Dafür erweitert die Tschechische Nationalbank (ČNB) ihre Kooperation mit der Chinesischen Kommission für die Regulierung des Banksektors (CBRC). ČNB-Gouverneur Miroslav Singer gab dies auf dem Tschechisch-Chinesischen Forum über die Zusammenarbeit im Finanzbereich in dieser Woche in Prag bekannt. Die tschechische Zentralbank und ihr chinesischer Partner für die Aufsicht am Finanzmarkt wollen künftig bei der Vorbeugung möglicher Finanzkrisen enger kooperieren.

Die erweiterte Zusammenarbeit soll unter anderem den Informationsaustausch über die Finanzgruppe PPF und die dazu gehörende Gruppe Home Credit einschließen, die unter der Aufsicht der ČNB steht. Die beschlossene Zusammenarbeit der Aufsichtsorgane betrifft auch die Bank of China, eine der größten Banken in Staatsbesitz, die im Herbst vergangenen Jahres eine Filiale in Prag eröffnet hat. Hier geht es vor allem um die Zusammenarbeit im Bereich der Finanzdienstleistungen. Die beiden Gruppen arbeiten bereits an einem Projekt der Kreditfirma Home Credit in China zusammen. Außerdem unterzeichneten beide Seiten eine Erklärung über die Zusammenarbeit der Bankverbände beider Länder.


Staropramen | Foto: Stephanie Chapman,  Wikimedia Commons,  CC BY 2.0
Von den Finanzen zum Bier: Die Brauerei Staropramen hat 2015 einen leichten Absatzrückgang verzeichnet. Das waren 40.000 Hektoliter weniger als 2014. Zugleich stieg der Verkauf ins Ausland um sieben Prozent auf mehr als 600.000 Hektoliter. Die größten Zuwächse wurden in der Slowakei, Großbritannien und in Deutschland verzeichnet. Die Brauerei mit Sitz in Prag ist Nummer zwei auf dem tschechischen Biermarkt – hinter Pilsner Urquell und vor Heineken (u.a. Krušovice).

Staropramen verzeichnet einen Wandel von der Bierflasche zur Dose. Deswegen investierte die Brauerei im vergangenen Jahr am Firmensitz im Prager Stadtteil Smíchov in eine Dosen-Abfüllanlage. Dadurch sei der Verkauf von Dosenbier im Jahresvergleich um 20 Prozent gestiegen, erläuterte die Firma in ihrem Jahresbericht.