Wirtschafts-Wochenrückblick: 3. bis 9. Dezember

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Nach dem Unwetter der vergangenen Woche mussten die Versicherungen in Tschechien in die Tasche greifen. Außerdem wurden die neuen Arbeitsmarktzahlen für den November veröffentlicht. Dies sind einige der Wirtschaftsthemen, über die in den vergangenen Tagen berichtet wurde. Die Informationen dazu sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 3. bis 9. Dezember 2014.

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Der Wintereinbruch mit Eisregen und Glatteis hat in der vergangene Woche zu vielen Schadensfällen geführt. Die Versicherungsgesellschaften verzeichneten einen Ansturm, bereits einen Tag nach dem Unwetter veröffentlichten sie erste Zahlen. Gemeldet wurden vor allem auf Blechschäden an Autos. Bei der Česká pojišťovna als größter tschechischer Versicherungsanstalt wurden am Dienstag insgesamt 650 Schadensmeldungen registriert – das waren 30 Prozent mehr als an sonstigen Tagen. Weitere Versicherer sprachen von rund 20 Prozent mehr Versicherungsfällen. Allerdings werden Schäden an Gesundheit und Eigentum erst mit Verzögerung gemeldet. Daher erwarten die Anstalten noch weitere zusätzliche Fälle.


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Im November haben in Tschechien 61 Unternehmen ihren Bankrott gemeldet – das ist die niedrigste Zahl für einen Monat seit dem Inkrafttreten des Insolvenzgesetzes im Januar 2008. Gegenüber dem Oktober ist die Zahl der Bankrotterklärungen um 31 zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Analyse hervor, die die Finanzberatungsfirma CRIF - Czech Credit Bureau am Donnerstag vergangener Woche veröffentlicht hat.

Zwei Drittel der gemeldeten Bankrotts entfallen auf zwei Branchen: 21 auf den Dienstleistungssektor und 19 auf den Handel. Im Jahrvergleich sei die Zahl der Insolvenzen in allen wichtigen Industriezweigen zurückgegangen, mit Ausnahme des Bauwesens. Hier habe man einen Anstieg von einem Prozent verzeichnet, sagt die Analytikerin von CRIF - Czech Credit Bureau, Věra Kameníčková.


Frankreich gehört für die Tschechische Republik zu den bedeutendsten Wirtschaftspartnern in Europa. Im vergangenen Jahr gingen 4,8 Prozent des tschechischen Exports in das Atlantik- und Alpenland. Damit ist Frankreich der viertgrößte Absatzmarkt für die tschechische Wirtschaft. Im Gegenzug ist Tschechien für Frankreich der zweitgrößte Handelspartner unter den zehn EU-Ländern, die 2004 die Mitgliedschaft erworben haben. Diese Daten hat die Presseagentur ČTK am Montag aus Anlass des Besuchs des französischen Premiers Manuel Valls in Prag veröffentlicht. Mit nahezu 500 Unternehmen und 100.000 Arbeitnehmern ist Frankreich zudem der fünftgrößte Investor in der Tschechischen Republik. Die Großkonzerne, die im Zuge der Privatisierung in den 1990er Jahren nach Tschechien kamen, sind hierzulande gut etabliert und ihre Präsenz nimmt systematisch zu.


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517.500 Menschen waren im November in Tschechien arbeitslos gemeldet. Trotz eines leichten Rückgangs um 2130 Menschen stagniert die Quote bei 7,1 Prozent und ist damit genauso hoch wie im Oktober. Wie das zentrale Arbeitsamt in Prag am Montag bekanntgab, ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung von 0,6 Prozent. Eine höhere Arbeitslosenquote als der Landesdurchschnitt wurde in 34 Bezirken registriert, die höchste von allen im nordböhmischen Bezirk Most / Brüx mit 12,6 Prozent. Demgegenüber erneut am niedrigsten ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk Prag-Ost, hier lag die Quote bei 3,3 Prozent. Positiv bewerteten Analysten wie auch Unternehmer, dass mehr Menschen eine längerfristige Beschäftigung finden. Besonders gut schnitt dabei das Industriegewerbe ab, hingegen gab es wie in dieser Jahreszeit üblich einen Einbruch im Bauwesen und in der Landwirtschaft. Wie sich die Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr entwickelt, dürfte in erster Linie vom Export abhängig sein, auf den die Tschechische Industrie angewiesen ist. Im Oktober diesen Jahres verzeichnete der Außenhandel ein Plus von 10,2 Milliarden Kronen (umgerechnet 369 Millionen Euro) Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 1,7 Milliarden Kronen (umgerechnet 61,5 Millionen Euro).