Wirtschafts-Wochenrückblick: 4. bis 10. März

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In der vergangenen Woche wurden wieder neue interessante Fakten aus der tschechische Wirtschaft publik, unter anderem zum Lohngefälle und zur Arbeitsmarktsituation im Land. Die ausführlichen Informationen zu diesen und weiteren Themen sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 4. bis 10. März 2015.

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Tschechien liegt beim Lohngefälle zwischen Männern und Frauen auf dem drittletzten Platz in Europa. Dies geht aus den Daten des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) für das Jahr 2013 hervor, die vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurden.

Auf der Grundlage der Bruttoverdienste in der Privatwirtschaft ermittelten die Statistiker, dass Frauen in den Ländern der Europäischen Union durchschnittlich um 16,4 Prozent niedrigere Löhne erhalten als Männer. In Tschechien liegt die Lohnschere bei 22,1 Prozent. Nach den Angaben von Eurostat hat das Gefälle zwischen Männern und Frauen in Tschechien seit 2008 um mehr als vier Prozentpunkte abgenommen.

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Im aktuellen Ranking liegt Tschechien knapp hinter Deutschland, wo sich die „Gender Gap“ auf 20,6 Prozent beläuft. Nur in Österreich mit 23 Prozent und in Estland mit 29,9 Prozent sind die Unterschiede noch gravierender als in Tschechien. Am anderen Ende der Skala liegt Slowenien, wo die Frauen Einbußen von 3,2 Prozent hinnehmen müssen.


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Die Firmen in Tschechien wollen im zweiten Quartal dieses Jahres eher Beschäftigte neu einstellen als entlassen. Dies zeigt die neue Umfrage des Personaldienstleisters Manpower. Demnach planen sieben Prozent der Unternehmen, zusätzliches Personal anzuwerben, nur drei Prozent aber wollen den Beschäftigungsstand reduzieren. So optimistisch waren die Unternehmen hierzulande zuletzt vor vier Jahren.

An der Quartalsumfrage nehmen regelmäßig 750 Firmen teil. Die meisten von ihnen (88 Prozent) gaben für April bis Juni an, im Grunde keine Änderungen am Personalstand zu planen. Dennoch spricht die Leiterin der Manpower Group für Tschechien und die Slowakei, Jaroslava Rezlerová, von einer optimistischen Stimmung. Diese resultiere aus den relativ positiven Wirtschaftsergebnissen des vergangenen Jahres. Besonders in der Autoindustrie, der Logistik-Branche, im IT-Bereich und in den Call-Zentren sei die Nachfrage nach Arbeitskräften gewachsen, so Rezlerová. Insgesamt liege der reine Arbeitsmarktindex bei plus vier Prozent.


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In Tschechien wurden 2013 rund 333.000 Fahrräder verkauft. Damit liegt die Tschechische Republik auf Platz 14 unter den Fahrradproduzenten in der EU.

2013 wurden hierzulande zudem Ersatzteile und Zubehör für Fahrräder im Wert von 85 Millionen Euro produziert. In dieser Sparte liegt Tschechien auf Rang sieben in Europa. Dies geht aus einem Bericht des Europäischen Fahrradindustrieverbands hervor. Zu den größten tschechischen Herstellern gehören die Firmen Bike fun, 4Ever, Maxbike und Olpran. Die Mehrheit der in Tschechien hergestellten Fahrräder wird exportiert. 2013 wurden Fahrräder im Wert von mehr als 74 Millionen Euro ausgeführt.


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Die deutsche Firma Röchling Automotive GmbH wird ihre Produktion im mährischen Kopřivnice erweitern. Der Hersteller von Kunststoffen für Automobile kauft von der Stadt ein Grundstück, um sein dortiges Werk auszubauen.

Den Vertrag über den Grundstückkauf haben die Vertreter der Röchling-Gruppe mit der Stadt vorige Woche unterzeichnet, gab die Sprecherin des Rathauses von Kopřivnice am Sonntag bekannt. Die Stadt bekommt 1,4 Millionen Kronen (52.000 Euro) für das Grundstück. Im neuen Betrieb sollen rund 70 Menschen Arbeit finden. Das bestehende Werk der Firma im Industriegebiet von Kopřivnice wurde 2007 eröffnet. Im Dreischichtbetrieb werden dort 75 Menschen beschäftigt. Zur Röchling-Gruppe gehören 65 Unternehmen in 21 Ländern der Welt.