Wirtschafts-Wochenrückblick: 8. bis 14. Oktober
Das Textilunternehmen Juta und der Automobilzulieferer Mubea expandieren und beim Bergbauunternehmen OKD werden erneut Stellen gestrichen. Dies sind nur einige der Wirtschaftsthemen, über die in den vergangenen Tagen berichtet wurde. Die Informationen dazu sind im aktuellen WirtschaftsCzech zusammengefasst, es sind Meldungen vom 8. Oktober bis 15. Oktober 2014.
Der deutsche Automobilzulieferer Mubea (Muhr und Bender Kg) hat den Ausbau seines Werkes im mährischen Prostějov angekündigt. Wie der Geschäftsführer der tschechischen Niederlassung, Miroslav Mikula, am Donnerstag mitteilte, sind Investitionen von über einer Milliarde Kronen (36 Millionen Euro) und die Schaffung von 500 Arbeitsplätzen vorgesehen.
Am Donnerstag unterzeichneten die Vertreter der Firma einen Kaufvertrag mit der Stadt Prostějov über den Verkauf eines Baugrundstückes von 7,3 Hektar im Industriegebiet der Stadt. Der stellvertretende Bürgermeister Jiří Pospíšil zeigte sich erfreut, dass die komplizierten Verhandlungen mit Mubea zum Abschluss gebracht werden konnten. Die Investitionen von Mubea könnten zu einer weiteren Senkung der Arbeitslosenzahlen in Prostějov beitragen, so Pospíšil. Mit 6,6 Prozent liegen diese bereits unter dem landesweiten Durchschnitt von 7,3 Prozent.
Die tschechischen Exporteure blicken nicht sonderlich optimistisch in die Zukunft. Etwa die Hälfte von ihnen erwartet für die kommenden zwölf Monate eine Stagnation beim Umfang der Ausfuhren. Nur 44 Prozent sehen einem weiteren Anstieg entgegen. Als Land der größten Exportmöglichkeiten sehen die tschechischen Firmen nicht mehr Russland, sondern Deutschland. Nach den zunächst guten Ergebnissen am Ende der Wirtschaftskrise ist bei den tschechischen Firmen demnach eine gewisse Ernüchterung zu spüren. Allerdings sind in diesem Jahr bisher die Gesamtergebnisse relativ gut. 87 der Exporteure gaben an, dass ihre Ausfuhren gewachsen oder zumindest im Umfang gleich geblieben sind. Zur Belebung des Exports halfen bei 40 Prozent der Unternehmen neue Handelspartner und bei 22 Prozent neue Technologien. Für 42 Prozent bedeuten die instabile Lage im Nahen Osten und der Konflikt in der Ostukraine eine Bedrohung. 35 Prozent der befragten Unternehmer bezeichneten Deutschland als das Land mit den meisten Exportmöglichkeiten.
Das Bergbauunternehmen OKD (Ostravsko-karvinské doly) in Mährisch-Schlesien entlässt weitere 300 Mitarbeiter. Davon sind hauptsächlich Büroangestellte im oder kurz vor dem Rentenalter betroffen. Die Anzahl der Beschäftigten sinkt wegen der derzeit außerordentlich schwierigen Bedingungen auf den Weltmärkten für Steinkohle damit auf etwa 11.000. Im vergangenen Jahr fanden noch etwa 12.000 Menschen ihr Auskommen bei dem Bergbaubetrieb in Karviná. Die entlassenen Angestellten der OKD erhalten eine Abfindung von sechs Monatslöhnen. Mit dem Programm „Neue Schicht“ (nová šichta) möchte das Unternehmen die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz oder den Gang in die Selbstständigkeit unterstützen. Síbrt machte darauf aufmerksam, dass OKD in diesem Jahr auch Mitarbeiter eingestellt habe. Dabei handelt es sich überwiegend um Nachwuchskräfte, um der bestehenden Überalterung der Belegschaft entgegenzuwirken.
Das Textilunternehmen Juta aus Dvůr nad Králové / Königinhof an der Elbe will in diesem und im kommenden Jahr seine Produktion ausbauen. Der tschechische Marktführer der Branche plant, eine Milliarde Kronen (37 Millionen Euro) zu investieren und damit unter anderem 200 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Derzeit sind in den 14 Werken von Juta etwa 2100 Menschen beschäftigt. Die geplante Expansion soll dabei helfen, die Märkte in weiteren Ländern zu erschließen. Von der vorgesehenen Investitionssumme sollen 700 Millionen Kronen in den Kauf neuer Maschinen fließen und 300 Millionen in den Bau von Fertigungs- und Lagerhallen. Die neue Ausstattung ist für die Werke im Bezirk Trutnov / Trautenau gedacht. Dort sind den letzten Zahlen nach 6000 Menschen ohne Beschäftigung, bei einer Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent. Der größte Teil der Investition werde aus Krediten und eigenen finanziellen Mitteln der Firma finanziert, erläuterte Juta-Generaldirektor und -Gründer Jiří Hlavatý.