Wochenschau

Joschka Fischer und Cyril Svoboda, Foto: CTK

Auf der Jahreskonferenz des tschechisch-deutschen Gesprächsforums am Samstag vergangener Woche in München haben die Außenminister Tschechiens und Deutschlands Cyril Svoboda und Joschka Fischer sowie EU-Erweiterungs-Kommissar Günter Verheugen die tschechisch-deutschen Beziehungen als sehr gut bewertet.

Joschka Fischer und Cyril Svoboda,  Foto: CTK
Auf der Jahreskonferenz des tschechisch-deutschen Gesprächsforums am Samstag vergangener Woche in München haben die Außenminister Tschechiens und Deutschlands Cyril Svoboda und Joschka Fischer sowie EU-Erweiterungs-Kommissar Günter Verheugen die tschechisch-deutschen Beziehungen als sehr gut bewertet. Bei der Frage der Maßnahmen zur Lösung der Irak-Krise vertraten die Minister jedoch einen unterschiedlichen Standpunkt. Das Hauptthema der Münchner Konferenz war die gemeinsame Zukunft der Tschechen und Deutschen in der erweiterten EU. Joschka Fischer und Günter Verheugen gaben ihrer Überzeugung Ausdruck, dass sich die Mehrheit der Tschechen im für Juni geplanten Referendum für den EU-Beitritt entscheiden wird.

Foto: CTK
Einige Tausend Menschen haben am Samstag vergangenener Woche in Tschechien gegen einen drohenden Irak-Krieg protestiert. Die in Prag stattgefundenen Demonstrationen wurden von der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens(KSCM) und von der Vereinigung "Initiative gegen den Krieg" gemeinsam mit einer Vereinigung in Prag lebender Ausländer organisiert. Weitere Protestkundgebungen fanden im nordmährischen Ostrava/Ostrau und im südmährischen Brno/Brünn statt.

Jiri Hanzelka,  Foto: CTK
Im Alter von 82 Jahren ist am 15. Februar in Prag der international bekannte Forscher und Weltreisende Jiri Hanzelka gestorben. In den Jahren 1947 - 1970 bereiste Hanzelka mit dem heute 84 Jahre alten Miroslav Zikmund mit dem Auto mehr als 80 Länder. Ihre Reiseberichte und Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche.

Das tschechische Kabinett hat am Montag entschieden, dass die tschechische Polizei zur Gewährleistung verschärfter Sicherheitsmaßnahmen die Unterstützung von bis zu 2500 Soldaten der Tschechischen Armee erhalten kann. Zu diesen Maßnahmen zählen u.a. die verstärkte Überwachung des Prager Flughafens Ruzyne sowie verschärfte Kontrollen an den Grenzen, in der Prager Metro sowie bei den Atomkraftwerken Dukovany und Temelín. Anzeichen dafür, dass der Tschechischen Republik gegenwärtig ein terroristischer Anschlag drohe, lägen jedoch nicht vor, hieß es.

Foto: CTK
An der deutsch-tschechischen Grenze sind am Montag erstmals Grenzbeamte beider Länder gemeinsam auf Streife gegangen. Der tschechische Innenminister Stanislav Gross und sein deutscher Amtskollege Otto Schily gaben im sächsischen Seifhennersdorf das Startsignal für den ersten Kontrollgang.

Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda hat am Dienstag die Kritik des französischen Präsidenten Jacques Chirac an den EU-Beitrittsländern wegen ihrer pro-amerikanischen Haltung im Irak-Konflikt zurückgewiesen. Er halte es für schwer nachvollziehbar, wenn EU-Beitrittskandidaten für eine Haltung kritisiert würden, die auch einige Mitgliedstaaten hätten, sagte Svoboda in einem Interview mit dem Tschechischen Rundfunk. Svoboda nahm am Dienstag in Brüssel am Treffen der EU-Staaten mit den 13 Kandidatenländern teil, das von gegenseitiger Kritik und Vorwürfen überschattet war. Die Beitrittskandidaten unterstützten die am Montag von den EU-Staaten zur Irak-Krise abgegebene Erklärung, wurde verlautbart.

Bei der dritten Runde der tschechischen Präsidentenwahl am 28. Februar wird Universitätsprofessor Jan Sokol vermutlich als gemeinsamer Kandidat der sozialliberalen Regierung antreten. Der 66-jährige Parteilose erhielt am Mittwoch offiziell die Unterstützung der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion und kann auch mit den Stimmen aus dem christdemokratischen und liberalen Lager rechnen. Sokol wird vermutlich der einzige Gegenkandidat des früheren Regierungschefs und Ex-Vorsitzenden der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) Václav Klaus sein, den die oppositionellen Konservativen erneut ins Rennen schicken.

Michael Lekara Wayid,  Foto: CTK
Der nigerianische Konsul in Prag, Michael Lekara Wayid (50), ist am Mittwoch in der tschechischen Hauptstadt von einem 72-jährigen Rentner erschossen worden. Der tschechische Rentner habe Wayid vermutlich für seinen finanziellen Ruin verantwortlich gemacht, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der Rentner sei nach ersten Ermittlungen auf seit Jahren kursierende Kettenbriefe aus Nigeria hereingefallen, die märchenhafte Gewinne versprechen und in denen von "nigerianischen Regierungskreisen" die Rede ist. In Tschechien seien solche Schreiben seit 1997 bekannt, hieß es.