Wochenschau

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Eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen der vergangenen Woche hat Thomas Kirschner zusammengestellt.

Am vergangenen Sonntag, dem ersten Mai, konnten die Tschechen auf das erste Jahr ihrer EU-Mitgliedschaft zurückblicken. Die Eingliederung Tschechiens in die Gemeinschaft habe sich ruhig, angemessen und ohne Rückschläge vollzogen, bilanzierte Staatspräsident Klaus das erste Jahr. Der Ex-Premier und Vorsitzende der Sozialdemokraten Stanislav Gross unterstrich, dass sich die Befürchtungen vor einem dramatischen Preisanstieg und dem Verlust der Konkurrenzfähigkeit Tschechiens als Panikmache herausgestellt hätten.


Der erste Mai wurde zugleich auch in Tschechien als Tag der Arbeit begangen. Alle großen Parteien luden zu Versammlungen. Bei der Kundgebung der Kommunisten im Prager Letna-Park kam es zu Störungen durch Gegendemonstrationen. Die Polizei musste mehrfach eingreifen.


Der Sonntagabend brachte für die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft das erste Spiel bei der Weltmeisterschaft in Wien. Die Mannschaft unter Trainer Vladimir Ruzicka schlug die Schweiz mit 3:1. Mit einem 2:0-Sieg über Deutschland am Dienstag und einem 1:0 gegen Kasachstan am Donnerstag sicherte sich das tschechische Team ungeschlagen den Gruppensieg.


In eine kühle Eishockey-Halle dürften sich viele Prager am Montag gewünscht haben. Mit einer Tageshöchsttemperatur von 28,9 Grad erlebten die Hauptstädter den wärmsten 2. Mai seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen in Prag im Jahr 1775. In einigen Landesteilen überschritt das Quecksilber gar die 30-Grad-Marke.


Ebenfalls am Montag hat in Tschechien der erste reine Nachrichten-TV-Kanal die Arbeit aufgenommen. Der Nachrichtenchef des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (CT), Zdenek Samal, startete den Sender CT24, der nur über Satellit Kabel oder Internet (www.ct24.cz) zu empfangen ist. Zu Beginn sendet CT24 täglich rund 18 Stunden, darunter Magazine und stündlich Nachrichten. Im September soll dann der Nonstop-Betrieb aufgenommen werden.


Im Vorfeld der Vertrauensabstimmung über die neue Regierung ist es Premierminister Jiri Paroubek am Dienstag gelungen, die bisherigen Abweichler aus der eigenen sozialdemokratischen Fraktion wieder mit ins Boot zu ziehen. Einige Abgeordnete hatten einen stärkeren Einfluss der Sozialdemokraten auf das Außenministerium gefordert, das von dem Christdemokraten Cyril Svoboda geleitet wird. Ein Kompromiss sieht vor, dass die CSSD in Zukunft den Ersten Stellvertreter Svobodas stellen wird.


Der neue Premierminister Jiri Paroubek hat am Dienstag eine "humanitäre Geste" der Prager Regierung an die Adresse der deutschen Nachkriegsvertriebenen nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Sie sollte jedoch nur Menschen betreffen, die 1938, bei der Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Hitler-Deutschland, loyal zur Tschechoslowakei waren, sagte Paroubek, fügte aber zugleich an, dass er die Frage momentan nicht auf Tagesordnung sehe.


Am Donnerstag gedachten die Menschen in Tschechien des Beginns des Prager Aufstandes am 5. Mai 1945, der das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei einläutete. Im Mittelpunkt des Aufstandes hatten vor 60 Jahren die Kämpfe um das Prager Funkhaus gestanden. An dem zentralen Festakt vor dem Gebäude des Rundfunks nahmen die Spitzenpolitiker des Landes teil. Ministerpräsident Jiri Paroubek erinnerte daran, dass Demokratie und Freiheit unter Opfern errungen worden seien. Vor dem Festakt war vor mehreren hundert Zuschauern und zahlreichen Veteranen ein Teil der damaligen Kämpfe um das Funkhaus nachgestellt worden. Auch in anderen Teilen Tschechiens begannen Feierlichkeiten zu Erinnerung an die Befreiung des Landes von der NS-Herrschaft und den 60. Jahrestag des Kriegsendes.