Zweite Wahlrunde: drei Kandidaten auf den Posten des Staatsoberhauptes

Drei Kandidaten und eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass erneut keiner von ihnen als Sieger aus dem Kampf hervorgehen wird: In der Nacht zu Mittwoch lief die Frist ab, in der man offizielle Kandidaten für den Posten des Staatsoberhauptes vorschlagen konnte. Markéta Maurová berichtet.

Zweite Wahlrunde: drei Kandidaten auf den Posten des Staatsoberhauptes

Vaclav Klaus

Die Sozialdemokraten haben erwartungsgemäß den ehemaligen Premier und Parteichef Milos Zeman nominiert. Für die Demokratische Bürgerpartei ODS wird sich zum zweiten Mal Ex-Parteichef Vaclav Klaus um die höchste Funktion im Lande bewerben. Und als dritte schließt sich ihnen die Senatorin Jaroslava Moserova von der Demokratischen Bürgerallianz ODA an, die von liberalen, christdemokratischen und unabhängigen Senatoren vorgeschlagen wurde.

Die Kandidaten haben mit ihren politischen Verhandlungen bereits begonnen. Am aktivsten war am Dienstag Milos Zeman - er kam mit den Abgeordneten der Freiheitsunion, mit dem Chef der Christdemokraten Cyril Svoboda sowie mit dem kommunistischen Parteivorsitzenden Miroslav Grebenicek zusammen.

Milos Zeman (Foto: CTK)

"Ich will sie von meiner Vorstellung über die Ausübung der Präsidentenfunktion informieren, über die Vorstellung des Bürgers Milos Zeman, die keine Rücksicht darauf nimmt, wer zum Präsidenten gewählt wird."

Die Kommunisten scheinen im Moment Zeman zu unterstützen. Auf ihre Stimmen will aber auch Vaclav Klaus nicht verzichten:

Jaroslava Moserova (Foto: CTK)

"Ich möchte bitten, dass wir das nicht dämonisieren. Diese Abgeordneten und Senatoren werden abstimmen und mit ihren 41 Stimmen im Abgeordnetenhaus können sie die Karten in wesentlicher Weise mischen. Ich möchte nicht darauf verzichten."

Die Freiheitsunion kündigte an, weder Klaus noch Zeman, sondern die Senatorin und einstige Abgeordnete, Botschafterin und UNESCO-Präsidentin Jaroslava Moserova zu unterstützen. Im Senat kann Moserova bis zu 36 Stimmen erhalten, und zwar vom Klub der Offenen Demokratie (der die Freiheitsunion, die Demokratische Bürgerallianz und einige Unabhängige vereinigt), von den Christdemokraten und von der Fraktion der Unabhängigen. Sollte dies tatsächlich passieren, dann könnte sie Vaclav Klaus im ersten Wahlgang aus dem Spiel werfen.

Jaroslava Moserova (Foto: CTK)

"Es wird zwar nicht einfach sein, aber ich gehe fest entschlossen in die Wahl. Ich glaube, dass auch ich - David - in diesem Kampf der Titanen, im Kampf gegen die Goliaths Erfolg haben kann."

Sollte keiner der drei Kandidaten am Freitag zum Staatsoberhaupt gewählt werden, wird eine dritte Wahlrunde bzw. eine entsprechende Verfassungsänderung und eine Volksabstimmung über den nächsten Präsidenten folgen.