Vaclav Klaus, Milos Zeman und Jaroslava Moserova stellten sich vor

Milos Zeman, Jaroslava Moserova und Vaclav Klaus, Foto: CTK

Wie Sie bereits in den Nachrichten hören konnten, stellten sich heute auf der Prager Burg drei Präsidentschaftskandidaten als mögliche Nachfolger für den aus dem Amt scheidenden Vaclav Havel vor. Einige Gedanken aus ihren Reden fasst Jitka Mladkova zusammen:

Milos Zeman,  Jaroslava Moserova und Vaclav Klaus,  Foto: CTK
Vaclav Klaus fasste sich diesmal kürzer in seinem Angebot als potentielles Staatsoberhaupt und ging davon aus, das Wichtigste bereits bei der ersten Wahlrunde in der vergangenen Woche gesagt zu haben. Denn, wie er feststellte, habe er sich genauso wie die Parlamentarier selbst in den vergangenen zehn Tagen nicht verändert. In Bezug auf die Präsidentenwahl unterstrich er:

"Ich taktiere nicht und habe auch nicht taktiert," sagte Klaus in einer Anspielung auf seinen Rivalen Milos Zeman, der sich aus der ersten Runde der Präsidentenwahl herausgehalten hat. Er habe auch im vorhinein seine Kandidatur angekündigt und auf keine Weise demonstriere er seine Außergewöhnlichkeit und gebe keine Zusagen für eine mögliche Unterstützung. Klaus wollte sich auch von der Präsidentschaftskandidatin Moserova abheben, indem er betonte, für ihn gelte die Kandidatur für das Amt des Präsidenten keineswegs als eine Geste, deren Ziel es sei, die Karten zu vermischen. Er biete an: " - nur mich selbst, meine Erfahrungen und meine Fähigkeiten," sagte Klaus wörtlich. Er wolle das ganze Land repräsentieren und glaube es besser zu können, als die Gegenkandidaten.

Milos Zeman beteuerte in seiner Ansprache, dass der künftige Präsident nicht einerseits geliebte und andererseits benachteiligte Parteien haben sollte. Zum zweiten: "Der künftige Präsident sollte nicht von seinen monarchistischen Kompetenzen übermäßig Gebrauch machen," sagte Zeman und konkretisierte seine Worte u.a. mit dem Hinweis auf die Besetzung der Schlüsselpositionen der obersten Staatsorgane - eine unüberhörbare Anspielung auf Vaclav Havel, der wegen der Ernennung von Amtsträgern im Obersten bzw. Verfassungsgericht des öfteren kritisiert wurde.

Die Präsidentschaftskandidatin, Jaroslava Moserova, hat wiederholt betont, grundlegend anders zu sein als beide männliche Kandidaten. Unter Hinweis auf den Begründer der Tschechoslowakei Tomas Garrigue Masaryk stellte sie fest, dass sich die Politik ethischen Gesetzen konsequent unterziehen müsse. Unser Kollege Gerald Schubert hat auf der Prager Burg ein kurzes Gespräch mit Moserova gemacht:

Zusammenfassung: Moserova möchte als Präsidentin gute Beziehungen zu Nachbarländern unterhalten, eine gute Basis für die Beziehungen zu Deutschland sieht sie in der tschechisch-deutschen Deklaration. Ihre Kandidatur betrachtet sie keineswegs als formell.