17. November in Tschechien: Auf Gedenkfeiern wird der Wert von Freiheit und Demokratie unterstrichen

In Tschechien wurde am Donnerstag an die Ereignisse vom 17. November 1939 und 1989 erinnert. Die Politiker forderten auf Gedenkveranstaltungen auf, sich für Freiheit und Demokratie einzusetzen. Auch der Ukraine-Krieg stand im Fokus.

Marian Jurečka,  Markéta Pekarová Adamová,  Petr Fiala und Jana Černochová | Foto: Roman Vondrouš,  ČTK

Der doppelte Jahrestag des 17. Novembers erinnert laut Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) an den nationalsozialistischen und kommunistischen Totalitarismus sowie an die Tatsache, dass Freiheit und Demokratie unbeständig und zerbrechlich seien. Die große Mehrheit der jungen Menschen ist sich laut Fiala der Bedeutung von Freiheit und Demokratie bewusst. Dies gebe die Hoffnung für die gesamte tschechische Gesellschaft, dass diese Werte bewahrt würden, sagte der Premierminister.

Auf mehreren Gedenkveranstaltungen wurde auch an den aktuellen Konflikt in der Ukraine erinnert. Viele Redner wiesen darauf hin, dass die Ukraine, die sich gegen die russische Aggression verteidigt, nun für die Freiheit kämpfe.

Foto: Barbora Navrátilová,  Radio Prague International

Zahlreiche Menschen und Politiker, unter ihnen auch mehrere Kandidaten für die anstehende Präsidentschaftswahl, kamen im Laufe des Tages zu der Gedenktafel auf der Národní-Straße in Prag, um Blumen niederzulegen und Kerzen anzuzünden. Dort wurde vor 33 Jahren eine Studentendemonstration brutal niedergeschlagen. Dies war der Startschuss für die Samtene Revolution, die schließlich zum Fall des Kommunismus in der Tschechoslowakei führte.

Foto: Michaela Říhová,  ČTK

Weitere Gedenkveranstaltungen fanden im Studentencampus in Prag-Albertov, im ehemaligen Hlávka-Studentenwohnheim und an vielen weiteren Orten des Landes statt. Hunderte von Menschen nahmen an dem Marsch für Demokratie in Prag teil. Sie brachten auch ihre Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck. In Prag wurde zudem eine Konferenz unter dem Titel „Russlands hybrider Krieg gegen die demokratische Welt“ veranstaltet. Am Staatsfeiertag wurden auch mehrere Protestkundgebungen gegen die Regierung organisiert, die größte davon vor dem Sitz des öffentlich-rechtlichen TV-Senders in Prag.

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