20 Jahre Tata Bojs
„Ich wurde nicht geboren. Man hat mich erzeugt. Ich bin ein digitaler Hund. Mit mir gibt es immer Spaß. So haben mich die Hersteller programmiert. … Verzeihung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße HAL 9000.“ Der Name kommt Ihnen bekannt vor? Genau! HAL 9000, so hieß der Computer des legendären Raumschiffs Discovery in Stanley Kubricks Filmklassiker 2001: Odyssee im Weltraum. Die Schöpfer des Hundes HAL 9000 aber sind die Tata Bojs, eine tschechische Band, die gerade ihren zwanzigsten Geburtstag feiert.
„Die Tata Bojs haben anfangs in einem Stil gespielt, den man am ehesten als alternativen Rock bezeichnen könnte. In letzter Zeit aber haben sie sich immer mehr zur Dance-Music-Szene hinbewegt, der sie heute sicher zuzurechnen sind“, sagt Roman Casado, Redakteur der spanischen Redaktion von Radio Prag, selbst Musiker und unser Experte für aktuelle Bands und Trends aus Tschechien.
Die Gründer der Tata Bojs, Bassgitarrist Marek Huňát und Schlagzeuger Milan Cajs, haben schon gemeinsam die Schulbank gedrückt. „Wir gründen eine Band.“ Diesen Traum vieler Klassenkameraden haben sie verwirklicht, im Jahr 1988 hatten sie ihren ersten gemeinsamen Auftritt.
Natürlich wollen wir aber den armen HAL 9000 nicht vergessen, der sich so brav vorgestellt hat. Der elektronický pes, der elektronische Hund, ist sozusagen der Geschichtenerzähler im bislang vielleicht erfolgreichsten Album der Tata Bojs – dem Nanoalbum. HAL 9000 philosophiert über seine Welt, sein Frauchen und sein Herrchen. Die sind mit ihm nicht immer ganz zufrieden, aber den Tata Bojs hat HAL Glück gebracht:
„Im Jahr 2004 haben sie ihr Nanoalbum herausgebracht“, sagt Roman Casado. „Dafür haben sie von der Tschechischen Akademie für populäre Musik den Preis für die beste Platte des Jahres bekommen, außerdem wurden sie Gruppe des Jahres, und sie bekamen Preise für den besten Videoclip und für den besten Ton.“
Foto: www.tatabojs.cz