9 Tore: Festival der tschechisch-deutsch-jüdischen Kultur in Prag
Vor allem Filme und Musik will das dritte Festival der tschechisch-deutsch-jüdischen Kultur anbieten, das am Donnerstag Abend in Prag eröffnet wird. Mehr dazu hören Sie im folgenden Beitrag von Markéta Maurová.
"Das diesjährige Festival orientiert sich an zwei Linien: Musik und Film. Im Rahmen der Filmschau bringen wir eine Auswahl aus Filmen von Karel Kachyna. Als - glaube ich - einziges Festival erinnern wir an den 100. Geburtstag des Filmregisseurs Martin Fric und an den Schauspieler Hugo Haas. Und außerdem bringen wir auch eine Schau von Dokumentarfilmen."
Den Höhepunkt des Filmteils bildet die tschechische Uraufführung des US-amerikanischen Fernsehfilms "Das Tagebuch der Anna Frank". Die Bewohner Prags konnten im Frühling letzten Jahres Dreharbeiten beobachten, die gerade hier stattfanden: nun können sie sich also auch mit dem fertigen Streifen bekannt machen. Und der andere Schwerpunkt des Festivals?
"Der Musikteil wird sich auf dem Boden des Senats, im Waldstein-Garten abspielen."
In Prag stellt sich - bereits zum zweiten Mal - die US-amerikanische Klezmer-Gruppe Klezmatics vor, die Weltspitze in diesem Genre. Von tschechischen Interpreten wird z.B. die Mezzosopranistin Edita Adlerova auftreten, und zwar mit sefardischen Liedern.
"Mein Vater wurde in Palästina geboren, wohin meine Großeltern vor dem Faschismus geflüchtet waren. Mein Verhältnis zur jüdischen Kultur ist daher natürlich sehr persönlich,"
sagt Edita Adlerová.
Die Konzerte im Garten sind frei zugänglich. Außerdem kann man auch an Workshops im Bereich der Musik und koscheren Küche teilnehmen oder aber Vorlesungen zum Thema Extremismus oder Holocaust besuchen. Im Herbst wird sich das Festival in seinem zweiten Teil auf verschiedene Regionen Tschechiens ausweiten. Im Rahmen dieses zweiten Teils wird auch eine Konferenz über Antisemitismus stattfinden.
